Friedfische fangen beim Winterangeln
Die 7 wichtigsten Tipps für mehr Erfolg
Friedfische beim Winterangeln zu fangen ist nicht einfach, denn du kannst viele Fehler machen. Ich gebe dir in diesem Beitrag die 7 wichtigsten Tipps, mit denen du deinen Erfolg maximieren kannst. Am Ende habe ich wieder eine Zusammenfassung für dich als PDF zum Download vorbereitet.
Tipp 1: Beachte Witterung und Wetter beim Winterangeln.
Besonders im Winter mögen die Fische keine starken und plötzlichen Wetteränderungen. Wenig erfolgreich ist das Angeln, wenn:
- die Temperatur plötzlich stark fällt oder
- sich der Luftdruck stark ändert.
Suche dir zum Winterangeln daher Tage und Zeiten aus, an denen wenigstens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
- längere Witterungsperioden mit gleich bleibenden oder steigenden Temperaturen (auch kalte Perioden),
- Sonnentage, wenn eine konstante Kälteperiode herrscht,
- Nachmittage und Abendstunden, wenn die vorhergehende Nacht kalt war.
Günstig ist auch, wenn die Wassertemperatur nicht so niedrig ist. Ab 5 °C aufwärts sind die Erfolgschancen deutlich größer, aber das kommt eher selten vor und sollte dich nicht vom Angeln abhalten. Selbst wenn dünnes Eis auf dem Wasser liegt, kannst du dir eine kleine Angelstelle frei brechen, was mit einem Seil und einem schweren Gegenstand möglich ist.
Tipp 2: Kenne die Gewohnheiten der Friedfische im Winter.
Die meisten Fische verhalten sich im Winter gänzlich anders als im Sommer. Weil es wechselwarme Tiere sind, ist ihre Körpertemperatur genau so niedrig wie die des Wassers. Sie befinden sich quasi im Energiespar-Modus, was bedeutet, dass sie
in stehenden Gewässern:
- nur sehr wenig Nahrung aufnehmen und dabei tierisches Eiweiß bevorzugen,
- sich nur sehr langsam oder gar nicht bewegen,
- sich in größeren, dichten Schwärmen am wärmsten Ort des Gewässers aufhalten.
in fließenden Gewässern (Flüsse, Kanäle mit Strömung):
- nur soviel Nahrung aufnehmen, wie sie im strömenden Wasser für ihre Bewegung benötigen,
- sich an Orten mit der geringsten oder zumindest gleichmäßigen Strömung aufhalten.
Folgende Friedfischarten nehmen auch noch im Winter regelmäßig Nahrung auf, weshalb du dich auf diese konzentrieren solltest: Rotaugen, Brassen, Döbel (Allesfresser), Aland, evtl. Karpfen.
Tipp 3: Suche zum Winterangeln das richtige Gewässer und die besten Stellen.
Nachdem du jetzt die Gewohnheiten der Fische in der kalten Jahreszeit besser kennst und auch das Wetter einschätzen kannst, ist es leichter, geeignete Gewässer und vor allem die richtige Angelstelle zu wählen.
Die größten Erfolgschancen hast du in Schifffahrtskanälen. Diese haben durch die Schleusentätigkeit und die fahrenden Schiffe immer eine gewisse Strömung. Daher müssen sich die Fische bewegen, verbrauchen Energie und nehmen folglich Nahrung auf.
Auch Flüsse bieten gute Angelmöglichkeiten, denn hier gibt es eine allgemein größere Auswahl an Zielfischen. Suche Stellen mit gleichmäßiger Strömung oder noch besser Bereiche mit wenig Strömung.
Auch an größere Flüsse angrenzende Altarme und Hafenbecken sind bevorzugte Winterquartiere für viele Fischarten.
Falls du an deinem Fluss ein Kraftwerk hast, dann leitet dieses erwärmtes Kühlwasser zurück in den Fluss. An diesen Stellen kannst du je nach Temperatur sogar Karpfen fangen.
Wenn die Flüsse im Winter zum Teil Hochwasser führen, dann halten sich viele Fische zum Schutz vor der Strömung sehr dicht am Ufer auf (z.B. Alande). Jede kleine Bucht mit weniger Strömung ist in diesem Fall einen Versuch wert.
Am schwierigsten ist es, in stehenden Gewässern die Friedfische beim Winterangeln zu finden. Logisches Denken und eine gute Beobachtungsgabe sind hier oft der Schlüssel zum Erfolg.
Wenn du das Gewässer kennst, dann suche die tiefsten Stellen aus, denn Wasser hat bei 4 °C seine größte Dichte. Wenn das Oberflächenwasser etwa 0 °C hat und am Gefrieren ist, halten sich die Fische dichtgedrängt an den tiefsten Stellen mit „warmen“ 4 °C auf. Diese Stellen möglichst präzise zu beangeln ist nicht einfach. Weiter unten im Abschnitt Taktik gebe ich dir dazu noch einen Tipp. Hat das stehende Gewässer einen kleinen Durchfluss, dann ist diese Rinne oft die tiefste Stelle, die du ausprobieren solltest.
An sonnigen Tagen verlassen die Fische häufig diese tiefen Stellen und ziehen in flache Bereiche, die sich durch die Sonne etwas erwärmen.
An windigen Tagen gilt folgende Regel. Wenn das Gewässer in etwa gleich tief ist, dann angle bei milden Winden an der Seite, auf die der Wind zuweht, denn das vom Wind erwärmte Oberflächenwasser wird dorthin gedrückt. Bei kalten Winden angelst du am entgegengesetzten Ufer im Windschatten. Auch hier wird die Unterströmung vergleichsweise wärmeres Wasser in Richtung Ufer drücken.
Wenn du ein stehendes Gewässer nicht kennst, wäre es sehr mühsam, die tiefste Stelle am Angeltag selbst auszuloten. In dieser Situation geben auch manchmal Fisch fressende Wasservögel einen Anhaltspunkt, wo eine lohnenswerte Angelstelle sein könnte.
Obwohl sie keine Friedfische sind und deshalb nicht in diesen Bericht passen, gehören auch Forellen zu den Fischen, die im Winter noch gut beißen. Hast du in deiner Nähe eine Forellenzuchtanlage mit Angelteich, dann kannst du dort dein Glück auf Regenbogenforellen versuchen. Eine Friedfischausrüstung ist dazu meist vollkommen ausreichend.
Tipp 4: Passe deine Ausrüstung an das Winterangeln an.
Gerade beim Angeln auf Friedfische gibt es die verschiedensten Methoden, aber nicht alle sind für das Angeln im Winter gleichermaßen geeignet. Weil die Fische weniger fressen, langsamer reagieren und das Wasser oft sehr klar ist, müssen Gerät und Montagen so leicht und sensibel wie nur irgend möglich aufgebaut werden. Besonders geeignet sind daher Kopfruten und Feederruten (besonders Winkelpicker) sowie leichte beringte Stipp- und Matchruten.
Die Verwendung der Kopfrute ist die sensibelste der genannten Möglichkeiten, hat aber den Nachteil, dass du nur einen begrenzten Radius hast und genau wissen musst, ob sich Fische an deiner Angelstelle befinden.
Je nach Zielfisch solltest du Montagen mit folgenden Eigenschaften verwenden.
Beispiel für das Angeln auf Rotaugen und kleine Brassen (Skimmer) in stehenden Gewässern:
- Hauptschnur: 0,09 mm bis 0,12 mm
- Vorfach: 0,06 mm bis 0,10 mm
- Posen mit 0,1 g bis 0,5 g Tragkraft und dünner Antenne
- dünndrähtige Haken in den Größen 22 bis 16
- feinste bis mittlere Gummizüge
Für andere Zielfische oder das Angeln im Fluss musst du deine Montage etwas schwerer und robuster einstellen, aber immer nach dem Grundsatz: So leicht wie möglich und so schwer wie nötig.
Wenn du nicht genau weißt, an welchen Stellen sich die Fische befinden, dann ist die Feederrute ideal, denn du kannst in einem viel größeren Bereich nach den Fischen „suchen“.
Hinsichtlich der Montagen gilt der gleiche Grundsatz wie bei der Verwendung der Kopfrute. Solltest du eine Winkelpickerrute haben (sehr leichte Feederrute), dann nimm diese, denn du hast feinere und sensiblere Spitzen. Auch leichte Futterkörbe kannst du mit dem Winkelpicker werfen.
Auch Rollenruten mit Posenmontagen lassen sich im Winter verwenden, aber du kannst sie nicht so präzise und sensibel einsetzen wie die Kopfrute, denn:
- die Montagen müssen zum Auswerfen schwerer sein,
- die Futterstelle ist größer und damit unpräziser, weil du das Futter werfen musst,
- er gelingt dir schlechter oder nur ungenauer kleine Miniportionen sowie lose Köder nachzufüttern,
- du kannst nicht so präzise die Tiefe ausloten und auf der exakt gleichen Stelle angeln.
Auf Grund des größeren Angelradius ist die Rollenrute in diesem Punkt der Kopfrute gegenüber wieder im Vorteil. Nutze sie also vorwiegend dann, wenn du die Standorte der Fische zu Beginn des Angelns nicht genau kennst oder diese weiter entfernt liegen.
Tipp 5: Wähle Köder, Futter und Lockstoffe zum Winterangeln richtig aus.
Wie im Tipp 2 bereits erwähnt, bevorzugen die Friedfische im Winter eiweißhaltige Kost, die in kleinen Portionen bereits große Energiemengen liefern. Besonders proteinhaltig sind tierische Köder wie Maden, Pinkies, Caster, Würmer und Mückenlarven. Im Abschnitt zum Rotaugenangeln in meinem E-Book „Erfolgreich angeln mit der Kopfrute – Teil 1“ habe ich die Herstellung, Vorbereitung und Anwendung einiger dieser Köder ausführlich beschrieben.
Besonders Rotaugen und Döbel lassen sich aber beispielsweise auch mit Brot (Breadpunch) an den Haken bringen.
Hinsichtlich des Futters gilt die Regel „anlocken, aber nicht sättigen“. Des weiteren soll das Grundfutter die Fische optisch auf Nahrung aufmerksam machen, aber auch keinen hellen Futterteppich erzeugen. Für Raubfische wären Kleinfische über hellem Untergrund eine leicht zu sehende Beute. Um ein gutes Futter zum Winterangeln zu erzeugen, gehe wie folgt vor:
- Kaufe ein feinkörniges und möglichst dunkles Futter.
- Entferne mit einem feinen Küchensieb noch einmal die gröbsten Stücke.
- Färbe das Futter mit dunklem Farbstoff noch einmal nach. Dadurch erhöhst du gleichzeitig die anlockende Wolkenbildung.
- Mische das Futter mit fein gesiebter Maulwurfserde (etwa 50 : 50), um den Nährgehalt zu senken, das Futter abzudunkeln, eine zusätzliche Futterwolke zu erzeugen und je nach Tongehalt die Bindung zu erhöhen.
In meinem genannten E-Book stelle ich dir ein Rezept vor für das Angeln auf Winterrotaugen im tiefen Kanal. Insgesamt brauchst du für das Winterangeln nur wenig Futter. Maximal eine Tüte (1 kg) Fertigfutter und die gleiche Menge Erde reichen fast immer aus. Im Fließwasser brauchst du eventuell etwas mehr.
Das Thema Lockstoffe wird unter Friedfischexperten viel diskutiert. Fakt ist, dass Lockstoffe einen entscheidenden Beitrag für den Fangerfolg leisten können, wenn man sie für die jeweilige Situation angepasst einsetzt. Für das Winterangeln auf Friedfische helfen dir nachfolgende Überlegungen:
In klaren Wintergewässern ist es meist erfolgreicher, wenn das Futter optisch auffällig ist (z.B. Wolkenbildung, siehe oben). Um die Fische aber über eine größere Entfernung oder im trüben Wasser auf eine Futterstelle aufmerksam zu machen, ist Lockstoff sehr wichtig. Bedenke, dass sich die Fische kaum von der Stelle bewegen und oft erst diesen Geruchsreiz benötigen, um überhaupt auf Nahrungssuche zu gehen.
Gehe trotzdem sparsam mit Lockstoff um. Fische riechen gut und könnten von zu strengen und unnatürlichen Geruchsreizen abgeschreckt werden.
Als besonders erfolgreich haben sich in der kalten Jahreszeit herbe und würzige Geruchsrichtungen erwiesen. Diese kannst du teilweise im Supermarkt kaufen oder auch etwas teurer, dafür aber praxiserprobt im Angelfachgeschäft:
Tipp 6: Wende die richtige Taktik an.
Wenn du bisher alles richtig gemacht hast, kannst du durch eine falsche Taktik immer noch leer ausgehen. In den vielen Jahren eigener Angelpraxis hat sich bei mir folgende Taktik bewährt, die ich am Beispiel des Angelns mit der Kopfrute und dem Winkelpicker an einem stehenden Gewässer beschreiben möchte. Diese Methoden sind für mich die erfolgversprechendsten beim Winterangeln auf Friedfische an solchen schwierigen Gewässern.
Für die anderen Methoden (zum Beispiel das Angeln mit Rollenrute und Pose oder Angeln im Fluss bzw. Schifffahrtskanal) kannst du einige Tipps übernehmen, andere musst du aber abändern und anpassen. Im Fluss oder Kanal musst du zudem deutlich größere Mengen füttern, weil mehr fressende Fische zu erwarten sind. Bei allen angewendeten Methoden gilt jedoch stets der Grundsatz „je präziser, desto erfolgreicher.“
Kopfrute
Ich lege 2 Futterstellen an, zum Beispiel eine bei 13 m, die andere bei 11,50 m. Idealerweise haben diese Stellen exakt die gleiche Tiefe, so dass ich nur ein Kit verwenden muss. Ist die Tiefe verschieden, dann versuche ich 2 andere gleich tiefe Stellen zu finden.
Beim Ausloten gehe ich so präzise wie möglich vor. Ich stelle die Tiefe so ein, dass der Hakenbogen exakt den Grund berührt, weil ich auf diese Weise die Chance habe, die vorsichtigsten Bisse zu bemerken. Hängt der Hakenköder über dem Grund, werden die Fische im klaren Wasser oft misstrauisch. Liegt der Haken vollständig auf, merke ich vorsichtige Bisse nicht. Zum Ausloten verwende ich schwere Lotbleie, weil ich mit ihnen präziser loten kann. In meinen E-Books (siehe unten) gehe ich auf das Ausloten mit der Kopfrute ausführlich ein.
Die Pose tariere ich so aus, dass nur wenige Millimeter herausschauen. Dazu verwende ich feinste Stotz-Bleie (sehr kleines zylinderförmiges Blei, das sich leicht anklemmen und wieder entfernen lässt). Je weniger von der Posenspitze herausschaut, desto besser lassen sich feinste Bisse erkennen. Steht nach dem Anklemmen eines Bleis die Posenspitze bündig zur Wasseroberfläche, dann hilft ein wenig Fett (möglichst biologisch abbaubar- feste Handcreme, Vaseline o.ä.) an der Spitze, um sie wieder ein paar Millimeter weiter herausschauen zu lassen.
Stahlantennenposen mag ich nicht besonders. Die Schnur zwischen Rutenspitze und Pose lasse ich im Winter bei klarem Wasser etwas länger (etwa 1 m), so dass die Rutenspitze nicht direkt über der Pose steht und die Fische erschreckt.
Beim Anfüttern cuppe ich einen mandarinengroßen Ball ohne Lebendköder auf die 13 m Bahn und 3 bis 4 Bälle (1 – 2 davon mit je 10 – 15 toten Maden oder Pinkies) auf die andere Stelle. Wichtig ist mir dabei, zunächst nur eine Futterwolke zu erzeugen, etwas Duft in das Wasser zu bringen und eine kleine Futtergrundlage am Gewässerboden zu legen.
Wenn die Fische wenig beißfreudig sind, dann werde ich sie auf dem ersten Platz (13 m) mit wenig Futter beangeln. Sollten aber mehr und eventuell größere Fische angelockt werden, dann finden sie auf dem größeren Futterplatz genug Grundfutter und ein paar Köder, um dort länger zu bleiben. Nach dem Wechsel auf diesen Platz muss ich sie dann nicht mehr durch Nachfüttern stören.
Wenn ich mit Mückenlarven angle, dann cuppe ich noch zusätzlich 1 oder 2 (je nach Futterplatz) Bälle mit purer Erde und einigen Mückenlarven ein. Erde ohne Futter hat keinen Nährwert und hält die Mückenlarven am Leben.
Das Angeln selbst starte ich auf dem kleinen Futterplatz. An meiner Kopfrutenspitze habe ich einen kleinen Toss Pot (Mini-Polecup), in den ich maximal 10 Maden oder Pinkies einfülle und dann einzeln herunterrieseln lasse. Damit erzeuge ich einen optischen Reiz, der die Fische anlocken soll. Hätte ich bereits Maden oder Pinkies im Grundfutter gehabt, wären in der Summe zu viele Köder im Wasser. Als Hakenköder verwende ich ebenfalls eine einzelne Made oder einen Pinkie.
Wenn die Bedingungen beim Winterangeln schwierig sind, dann sind Maden und Pinkies oft die einzigen Köder, die genommen werden. Pinkies sind wegen ihrer kleineren Größe der Made gegenüber noch im Vorteil. Große Mückenlarven (Jumbos) fallen wegen ihrer roten Farbe in tiefem Wasser weniger auf, sind aber der natürlichste der genannten Köder. Wenn du damit nichts fängst, ist es wirklich ein schwieriger Tag. Nachteil ist aber hier der Kosten-Nutzen-Effekt und die mühsamere Vorbereitung. Ich selbst verzichte auf Mückenlarven weitgehend, wenn ich privat angeln gehe.
Beim Winterangeln versuche ich, meine Lebendköder warm und damit beweglich zu halten. Wenn die Sonne scheint, mache ich den transparenten Deckel meiner Madendose zu, so dass ich eine Gewächshausatmosphäre schaffe. Wenn keine Sonne scheint, hilft eine Kühltasche mit einer Flasche voll warmen Wassers als Heizung. Ich mische die Maden aber niemals vorher in das Futter denn das macht meine Taktik zunichte und reduziert meine Optionen.
Es kann an manchen Tagen vorkommen, dass ich trotz Beachtung aller Regeln mehrere Stunden auf den ersten Biss warten muss. In dieser Zeit füttere ich höchstens jede Stunde einen kleinen Ball ohne Lebendköder nach. Etwa alle 10 Minuten lasse ich zeitverzögert ein paar Pinkies oder Maden aus dem Toss Pot herabrieseln. Auch das Schießen von Hanfkörnern oder ein paar Castern ist möglich und verursacht zusätzlich Geräusche, die die Friedfische auf das Futter aufmerksam machen können. Zwischendurch bewege ich immer leicht meine Montage, um dem Hakenköder einen zusätzlichen Reiz zu geben. Immer aktiv sein und nicht nur stur warten heißt meine Devise.
Haben die Fische den Platz gefunden, dann füttere ich zunächst nicht nach, sondern erst, wenn die Bisse nachlassen. Zum Nachfüttern verwende ich weiterhin Einzelköder sowie haselnussgroße Futterbällchen, die ich nur mit dem Toss Pot einbringe.
Besonders beim Nachfüttern kann es passieren, dass die Friedfische den herabrieselnden Ködern entgegen schwimmen und nach ihnen schnappen. Deshalb zähle ich zu Beginn des Angelns die Sekunden, die die Montage zum vollständigen Absinken und Aufstellen der Pose normalerweise benötigt und merke mir auch das Verhalten der Pose. Wenn sich daran einmal etwas ändert, setze ich einen Anschlag.
Wenn ich am Angeltag die im Winter tief stehende Sonne von vorne habe und die Pose nicht sehen kann, lege ich mir rechtzeitig einen weiteren Futterplatz an, den ich dann beangeln kann, wenn das Spiegelbild der Sonne genau über meinem derzeitigen Platz steht.
Winkelpicker
Beim Angeln mit dem Winkelpicker habe ich die Chance, in einem größeren Bereich nach den Friedfischen zu suchen. Ich probiere zunächst zwei unterschiedliche Stellen aus, indem ich mit einem leichten Futterkorb ohne Köder etwas Grundfutter in diesen Bereichen einbringe.
Danach beginne ich mit dem Angeln an einem der beiden Plätze und verwende als Futterkorb ein Madenkörbchen. Die Löcher sind groß genug, dass die Pinkies relativ schnell herauskrabbeln. Für Maden habe ich zum Winterangeln bei einem Madenkorb ein paar obere Löcher etwas größer aufgebohrt. Nach etwa 15 Minuten teste ich auch die zweite Stelle auf die gleiche Weise und wechsle dann regelmäßig bis die ersten Bisse kommen.
Wenn ich vermeintliche Fehlbisse bekomme, kann das daran liegen, dass Fische gegen meine Schnur geschwommen sind. Das ist ein gutes Zeichen, denn dann habe ich die richtige Stelle gefunden. Ich werfe jetzt beim nächsten Mal etwas kürzer bis ich den Schwarm gefunden habe und arretiere die Entfernung mit dem Schnurclip an der Rolle. Alternativ verwende ich dazu einen Schnurmarker oder einen Permanentmarker und färbe ein Stück Schnur an der Rolle bei ausgeworfener Montage.
Wenn ich das Gefühl habe, nachfüttern zu müssen, tausche ich mein Madenkörbchen wieder kurzzeitig gegen den Futterkorb. Liegt der Futterplatz sehr nahe, werfe ich auch manchmal kleinste Bällchen mit der Hand nach. Wenn die Fische richtig gut beißen, backe ich ein paar Lebendköder oder tote Maden in den Futterkorb ein, beißen sie sehr schlecht, verwende ich statt des Madenkörbchens nur ein Tellerblei.
Wenn ich bei der Fischsuche mit dem Winkelpicker nach 1 Stunde auf beiden Stellen noch keinen Biss habe, teste ich 2 weitere auf die gleiche Weise.
Sowohl beim Angeln mit der Kopfrute als auch bei der Verwendung des Winkelpickers verwende ich beim Winterangeln fast nur Einzelköder am Haken. Sollten allerdings Döbel oder Barsche am Platz sein, kommen Madenbündel oder Würmer zum Einsatz. Auch Brassen sprechen im Winter oft gut auf Wurmstückchen an. Wenn ich größere, scheue Fische am Platz vermute (z.B. Karpfen), biete ich meinen Köder auch manchmal am Haar an.
Bei sehr kalten Temperaturen hilft ein wenig Vaseline auch gegen vereiste Rutenringe.
Tipp 7: Zieh dich warm an und gib nicht auf.
Wie du an meinen Ausführungen und durch deine eigenen Erfahrungen bereits bemerkt hast, ist Winterangeln sowohl taktisch als auch mental nicht einfach. Wenn du eine Stunde bei kalten Temperaturen am Wasser sitzt und noch keinen einzigen Biss hattest, kannst du schnell die Lust verlieren.
Deshalb ist es unbedingt notwendig, warme und wetterfeste Kleidung zu tragen. Du musst in der Lage sein, dich trotz schwieriger Bedingungen auf das Angeln und die feinsten Bisse zu konzentrieren. Das geht nur, wenn du dich selbst wohl fühlst. Glühwein oder anderer hochprozentiger Alkohol sind keine Lösung. Außerdem erhöhen sie die Gefahr für Unfälle, die zu dieser Jahreszeit tödlich enden können.
Bereite dich also anglerisch und vor allem mental gut vor. Setze dir ein Ziel und weiche nur im Ausnahmefall davon ab. Ein richtiges Mindset hilft dir dabei, das beste aus einem Winterangeltag zu machen und bei Misserfolg neue Wege auszuprobieren. Du wirst nur dann ein erfolgreicher Angler sein, wenn du versuchst Probleme zu lösen und nicht aufzugeben. Auch ein Tag ohne Fisch, was im Winter nicht selten ist, kann und wird dich weiterbringen.
Tipps und Tricks zum Friedfischangeln
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag einige Ratschläge mit auf den Weg geben.
Falls du weitere kostenlose Tipps und Tricks bekommen möchtest, dann empfehle ich dir die folgenden beiden E-Books:
Meine besten Tipps und Tricks habe ich für dich in diesen beiden E-Books vorbereitet:
Eine vollständige Übersicht aller meiner E-Books bekommst du hier:
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und einen guten Fang!
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