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Die 8 häufigsten Flussfische

Die 8 häufigsten Flussfische

Die 8 häufigsten Flussfische innerhalb von 3 Stunden zu fangen ist etwas besonderes. In meinem Artikel zum Stippen im flachen Fluss habe ich bereits auf die Artenvielfalt in kleinen Fließgewässern hingewiesen. Ich zeige dir in diesem Beitrag meine spezielle Futter- und Ködertaktik, die du ganz einfach für dich selbst anwenden kannst. Du wirst sehen, welche Wirkung kleine Änderungen auf das Beißverhalten und die einzelnen Fischarten haben. Mit diesem Fachwissen bist du in der Lage, deine Zielfische durch eigene Steuerung weitestgehend zu selektieren.

Meine Zielfische

Eigentlich wollte ich bei meiner Angeltour an die Jonitzer Mulde (kleiner Nebenarm der Mulde in Dessau) große Fische fangen und nicht die 8 häufigsten Flussfische. Ich habe in den vergangenen Jahren schon mehrfach mit der Kopfrute in diesem idyllischen Flüsschen gestippt. Jedes Mal waren es allerdings mehr oder weniger Kleinfische, die ich auf die herkömmliche Methode (Maden, Caster an feinen Montagen) fangen konnte.

Dieses Mal wollte ich es wissen. Ich hatte gehört, dass Angler bereits kleine Welse beim Feederangeln gefangen hatten. Einen Karpfen habe ich auch schon selbst gesehen. Also bereitete ich meine Montagen und Köder auf ein schweres Angeln mit der Kopfrute vor. Zielfische waren große Friedfische und eventuell der kleine Wels.

Vorbereitung

Köder und Futter

Als Köder sollten Würmer zum Einsatz kommen, die ich noch vom deutschen Anglertreff übrig hatte. Außerdem kaufte ich noch ein paar Maden, die in dem durch die Wasserblüte grünlich gefärbtem Wasser gut zu sehen waren.

Noch zu Hause bereitet ich meine Würmer vor. Diese müssen sauber sein, bevor du sie mit der Wurmschere zerkleinern kannst.

Wuermer aussieben
Mit einem groben Futtersieb lassen sich die Würmer weitestgehend von der Wurmerde trennen. [Bildquelle: © René Schulze]

Mein Futter war einfach zusammengestellt. Eine Tüte „River“ vermischte ich mit etwas schwarzer Farbe und einem flüssigen Wurmlockstoff von Sensas. Hinzu kam etwa 1,5 Liter schwere Flusserde. Wie du Futter richtig herstellst, kannst du in meinem E-Book zur richtigen Verwendung von Grundfutter nachlesen.

Futter Jonitzer Mulde
Aus diesen 3 Zutaten sowie etwas schwerer Flusserde stellte ich ein perfektes Fließwasserfutter her. [Bildquelle: © René Schulze]

Montagen

Ich hatte in meiner Montagenbox noch meine fertigen Elbmontagen vorrätig. Diese sind mit 0,20 mm Stärke etwas gröber, aber für mein Vorhaben genau richtig. Wegen der geringen Strömungsgeschwindigkeit reichte eine Tragkraft von 6 g völlig aus.

Die richtige Angelstelle für die 8 häufigsten Flussfische

Ich suchte mir eine Stelle heraus, die mit etwa 2,50 m etwas tiefer war und auch für das Angeln mit der Kopfrute geeignet war.

Jonitzer Mulde Angelstelle
Diese Angelstelle war für mein Vorhaben gut geeignet. [Bildquelle: © René Schulze]

Ich wollte zwei Spuren beangeln. Zum einen die Flussmitte in etwa 9 m und zum anderen mein eigenes Ufer (Prallhang). Leider merkte ich beim Ausloten, dass die komplette Uferstrecke von versunkenen Ästen unbeangelbar war. Somit setze ich alles auf die lange Bahn, die ich nach folgendem Prinzip ausgelotet habe:

Der Untergrund war relativ fest und sauber. Meine Montage hatte eine kompakte Bebleiung (ein großes Kugelblei und 3 Fixierschrote) direkt vor dem Vorfach. Dieses Hauptblei sollte kurz über dem Grund schweben, aber nicht aufliegen, weil es kein Laufblei war. Außerdem wollte ich meine Montage während des Angelns komplett blockieren, so dass mein Hakenköder am gestreckten Vorfach direkt auf dem Futter lag. Damit mache ich es dem vorsichtigen Großfisch leicht, meinen Hakenköder beim Fressen einzusaugen.

Um das zu erreichen, verwendete ich zum Loten mein Klemm-Lotblei, welches ich direkt auf mein Kugelblei klemmte:

Lot-Klemmblei
[Bildquelle: © René Schulze]

Die Angeltiefe stellte ich nun so ein, dass meine Pose eine Antennenlänge versunken war:

Ausloten der Angeltiefe
[Bildquelle: © René Schulze]

Startfütterung

Wie eingangs erwähnt, habe ich nur wenig Futter und Köder vorbereitet.

Futter und Koeder Jonitzer Mulde
Mit diesen wenigen Zutaten habe ich die 8 häufigsten Flussfische überlistet. [Bildquelle: © René Schulze]

Zunächst bereitete ich 3 Futterbälle mit geschnittenen Würmern vor. Wenn du als Zielfische beispielsweise Brassen und Rotaugen hast, dann ist es sinnvoll, die Würmer sehr fein (kleiner als 5 mm) zu schneiden. Der Geruch und der Geschmack reichen aus, um die Fische am Platz zu halten.

Zu meinen Zielfischen am heutigen Tag zählten aber auch der Döbel und der kleine Wels. Deshalb habe ich meine Würmer gröber geschnitten (1 – 2 cm). Der fertige und fest gedrückte Futterball sah dann so aus:

Futterball Jonitzer Mulde
Gröbere Wurmstücke sollten auch räuberische Flussfische anlocken. [Bildquelle: © René Schulze]

Wegen des eingetrübten Wassers und um eine weitere Option für meinen Hakenköder zu haben, fertigte ich noch einen Futterball mit lebenden Maden an. Normalerweise finde ich tote Maden praktischer, aber lebende üben noch etwas mehr Reiz auf den Döbel aus.

Maden im Futterball
Lebende Maden in einem Futterball fest eingebacken. Am Grund werden die Maden freigegeben. [Bildquelle: © René Schulze]
Futter cuppen in Jonitzer Mulde
Die Futterbälle cuppte ich punktgenau auf meine Angelstelle. [Bildquelle: © René Schulze]

Die Session und meine Taktik

Nach der Fütterung setze ich meine Montage mit einer Made bestückt ein. Aus meiner Erfahrung heraus ist es besser, zunächst nicht mit Wurm als Hakenköder zu beginnen. Nach 2 Minuten fing ich ein schönes Rotauge.

Die 8 haeufigsten Flussfische - Rotauge
Das Rotauge ist meine Nummer 1 der 8 häufigsten Flussfische. [Bildquelle: © René Schulze]

Unmittelbar danach hatte ein Ukelei meine Made gefunden.

Ukelei Jonitzer Mulde
Ukeleis sind in wahrscheinlich allen Flüssen heimisch. [Bildquelle: © René Schulze]

Ukeleis (auch manchmal Ablette oder Laube genannt) sind häufig als Schwarm unterwegs. Um nicht noch mehr dieser kleinen Silberlinge zu fangen, musste eine erste Taktikänderung her. Ich wechselte sofort auf den Wurm als Hakenköder und hatte fortan keinen Ukelei-Biss mehr.

Wenn du Würmer am Haken verwenden und damit in erster Linie Friedfische fangen möchtest, dann hänge keinen ganzen Wurm an (außer sie sind sehr klein). Das Schwanzende unmittelbar an der Trennstelle eingehakt, ist sehr fängig. Das Kopfstück sondert manchmal eine Flüssigkeit ab, die die Fische nicht mögen. Weitere Wurmtricks beschreibe ich in meinen E-Books (siehe unten).

Mein Köderwechsel brachte sofort die dritte Fischart an den Haken, einen kleinen Aland. Diese Fische sind als große Exemplare sehr clever.

Flussfisch Aland
Alande gehören auch zu den 8 häufigsten Flussfischen. [Bildquelle: © René Schulze]

Nachfütterung mit Wirkung

Weil ich hoffte, dass sich nun größere Fische einstellten, cuppte ich nochmal 3 Bälle mit geschnittenen Würmern nach. Als Ergebnis hatten zwei Döbel in Folge meinen Hakenköder genommen. Sie waren zwar auch nicht groß, aber sehr schön anzusehen.

Doebel aus der Jonitzer Mulde
Ein kleiner Döbel aus der Jonitzer Mulde. [Bildquelle: © René Schulze]

Das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen Aland und Döbel sind die Schuppen und die Maulpartie. Alande haben deutlich kleinere Schuppen, der Döbel ein größeres Maul.

Die beiden Döbel bissen unmittelbar nach der Beköderung mit einem frischen und sich bewegenden Wurmstück. Nach etwa 3 Minuten lässt die Bewegung nach, was den Köder für Räuber weniger attraktiv macht.

Nach einer kleinen Beißpause und einer Neubeköderung gab es einen erneuten heftigen Biss. Diesmal war es ein Flussbarsch, der dem Wurmstück nicht widerstehen konnte.

Der Barsch gehoert zu den haeufigsten Flussfischen.
Der Barsch erhöhte meine Fischartenzahl auf mittlerweile 5. [Bildquelle: © René Schulze]

Während meiner langjährigen Angelkarriere habe ich häufig festgestellt, dass Barsche, auch in kleinen Exemplaren, eine gewisse Scheuchwirkung auf andere Fische ausüben. Die Fische haben in ihrer „Kinderzeit“ gelernt, dass Barsche Gefahr bedeuten. Beißpausen sind also oft durch Barsche ausgelöst (oder Großfische). Eine erneute kleinen Taktikänderung musste her.

Ködergröße im Futter als Steuermöglichkeit

Um den Futterplatz für Barsche unattraktiv zu machen, habe ich vor der nächsten Nachfütterung die Würmer sehr fein geschnitten. Dieser Wechsel führte kurze Zeit später zum Fang dreier weiterer Fischarten. Dieses mal habe ich weniger die Räuber angesprochen (Barsch, Döbel, Aland), sondern die friedlicheren Flussfische:

Hasel aus der Jonitzer Mulde
Der Hasel ist weit verbreitet und gehört auch zu den häufigsten Flussfischen. Hasel sind schöne Tiere, aber von den Anglern meist nicht beachtet, weil sie als Speisefische meist zu klein sind. [Bildquelle: © René Schulze]
Flussfisch Guester
Unmittelbar nach dem Hasel nahm eine Güster meinen Wurm. [Bildquelle: © René Schulze]

Güstern sind oft mit kleineren Brassen (Skimmern) unterwegs. Das große Auge und das fehlende Rüsselmaul sind gute Unterscheidungsmerkmale zum Brassen.

Wie erwartet, stellten sich danach noch einige Skimmer auf dem Futterplatz ein.

Brassen aus der Jonitzer Mulde
Der Brassen war meine Fischart Nummer 8 an diesem Tag. [Bildquelle: © René Schulze]

Weil die Sonne nun langsam hinter den Bäumen verschwand, färbte ich mit meinem Schnurmarker die Posenantenne an. Diese hatte ich irgendwann einmal schwarz gefärbt, weil ich gegen die Sonne angelte.

Fließwasserpose in der Mulde
Meine Fließwasserpose liegt sehr ruhig in der Strömung. [Bildquelle: © René Schulze]

Ergebnis des Tages

Mein Ziel, große Fische zu fangen, habe ich leider verfehlt. Aber so ist Angeln. Es hat sich noch einmal bestätigt, dass die Jonitzer Mulde kein Gewässer ist, in dem du gezielt große Friedfische stippen kannst.

Statt dessen habe ich 8 verschiedene Fischarten gefangen:

  • Rotauge
  • Ukelei
  • Aland
  • Döbel
  • Flussbarsch
  • Hasel
  • Güster
  • Brassen (Skimmer).

Dies zeigt, wie artenreich kleine und natürliche Flüsse sind. Es müssen nicht immer große Fische sein, die unser Hobby attraktiv machen. Die 8 häufigsten Flussfische in einer Session zu fangen, war mehr als ich erwarten konnte.

Würmer professionell schneiden

Einen letzten Top-Tipp möchte ich dir noch mit auf den Weg geben. Je nach Größe der Stücke kann das Schneiden von Würmern sehr aufwändig sein. Deshalb verwende ich seit einiger Zeit einen Zwiebelschneider. Das funktioniert wunderbar und ich bin immer wieder total begeistert. Aber überzeug dich am besten selbst in meinen kleinen Testbericht:

Tipps und Tricks zum Friedfischangeln

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag einige Ratschläge mit auf den Weg geben.

Falls du weitere kostenlose Tipps und Tricks bekommen möchtest, dann empfehle ich dir die folgenden beiden E-Books:

Meine besten Tipps und Tricks habe ich für dich in diesen beiden E-Books vorbereitet:

Eine vollständige Übersicht aller meiner E-Books bekommst du hier:

Wie immer kannst du hier noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte dieses Artikels als PDF kostenlos downloaden.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren.

René

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René Schulze

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Telefon: 0152 27164097
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