Rotaugen angeln
Rotaugen angeln ist die Pflichtdisziplin eines jeden Stippers. Sowohl beim privaten Angeln als auch beim Hegefischen oder Vereinspokal stellt das Rotauge oft den Hauptzielfisch dar.
Wenn du denkst, Rotaugen angeln kann jeder, dann irrst du dich gewaltig. Viele dieser Silberlinge oder auch große Exemplare zu fangen ist die hohe Kunst des Stippangelns. Ich zeige dir auf dieser Seite viele Tipps und Tricks, die dich beim Fang dieses schönen Fisches entscheidend voran bringen.
Das solltest du über das Rotauge wissen
Name
Rotauge, Plötze, Rutilus rutilus (lat.), Roach (engl.)
Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten
Rotaugen sind nicht ganz so hochrückig wie Rotfedern, wobei Fische aus dem Fluss schlanker sind als ihre Artgenossen in stehenden Gewässern. Mit ihrem seitlich abgeflachten Körper bestehen besonders bei jungen Exemplaren Verwechslungsmöglichkeiten mit dem Aland und der Rotfeder. Nach folgenden Merkmalen lassen sich Rotaugen allerdings recht sicher identifizieren.
Ihre wichtigsten Merkmale sind:
- endständiges Maul
- Flossen gelblich-orange bis dunkelrot, je nach Gewässer oft stark variierend
- Ansatz der Rückenflosse unter dem Ansatz der Bauchflossen
- 40 – 48 Schuppen in der Seitenlinie
- meist grau-silberne Flanke mit dunkelgrün-grauem Rücken
- Augen gelblich-rot bis tiefrot (namensgebend)
- maximal 50 – 55 cm groß
Lebensraum und Verbreitung
Rotaugen sind Schwarmfische, die mit Ausnahme von schnell fließenden Gebirgs-Bächen in fast allen heimischen Gewässern vorkommen. Selbst im Brackwasser der Ostsee und angrenzender Meere sind sie zu finden. Ihre Hauptverbreitung erstreckt sich über Mittel- und Nordeuropa bis zum Ural.
Wenn du gezielt Rotaugen angeln möchtest, ist fast jedes heimische (mit Ausnahme zu schnell fließender) Gewässer geeignet. Trotzdem sind die Lebensbedingungen nicht immer optimal, so dass große Rotaugen über 30 cm eher die Seltenheit sind.
Vor allem große und tiefere stehende Gewässer (Baggerseen, Stauseen) sowie langsam fließende Flüsse und Kanäle beherbergen häufig große Rotaugen in reichlicher Stückzahl. Das liegt meist daran, dass die Fische eher feste Untergründe bevorzugen sowie kühleres und damit sauerstoffreicheres Wasser.
Nahrung
Wie die meisten kleineren Friedfische ernähren sich Rotaugen gerne von tierischer Kost aller Art (Insekten, Larven, Schnecken, Würmer, Krebstiere, kleine Muscheln usw.). Auch Pflanzen werden in schlechteren Zeiten oft gefressen.
Als Schlussfolgerung daraus kannst du sowohl mit tierischen als auch mit pflanzlichen Ködern Rotaugen angeln.
Je nach vorkommender Nahrung und auch ihrer Körpergröße besiedeln Rotaugen nahezu alle Gewässerabschnitte. Kleinere Exemplar sind oft in Ufernähe zu finden, große Fische vor allem in tieferen Zonen. Beim Angeln im Kanal beispielsweise kannst du die kapitalen Rotaugen häufig inmitten der Fahrrinne in Grundnähe überlisten.
Rotaugen angeln ist sehr vielfältig, denn du kannst die Fische mit vielen verschiedenen Methoden fangen. Wichtig ist allerdings ein gutes Futter, denn die Plötze hat ihre Vorlieben. Auch solltest du ihre Lebensweise beachten, denn du musst dich für maximalen Erfolg dem Fisch anpassen und nicht umgekehrt.
Erfolgreich Rotaugen angeln
Bevor du die Einzelbeispiele siehst, möchte ich dir einige Grundregeln mit auf den Weg geben, damit du erfolgreich Rotaugen angeln kannst:
Im Gegensatz zu (kleineren) Rotfedern, die mit ihrem oberständigen Maul bevorzugt Nahrung an der Oberfläche aufnehmen und Brassen, die mit ihrem Rüsselmaul den Boden absuchen, haben Rotaugen ein endständiges Maul.
Regel 1: Rotaugen nehmen ihre Nahrung gerne im Wasser schwebend auf.
Sie halten sich also meist im Mittelwasser auf und passen sich dem angebotenen Futter an. Nach Beginn der Fütterung beißen sie am besten kurz über dem Grund. Steigen Futterpartikel nach oben, folgen ihnen die Fische oft und du kannst sie dort fangen.
Regel 2: Rotaugen verändern oft ihre Tiefe. Suche sie immer wieder neu.
Wenn du erfolgreich Rotaugen angeln möchtest, dann musst du sie anfüttern. Eine dunkle und feinkörnige Mischung verschreckt und sättigt die eher vorsichtigen Tiere nicht. Vor allem mögen Rotaugen besondere Inhaltsstoffe.
Regel 3: Verwende ein eher herbes Futter mit vielen gemahlenen Sämereien.
Von allen pflanzlichen Zusatzstoffen im Futter lieben Rotaugen besonders Hanfkörner. Diese kannst du mit etwas Geschick sogar als Hakenköder verwenden. Wahrscheinlich ähneln leicht aufgeplatzte Hanfkörner kleinen Muscheln. Das Hanfaroma, welches übrigens viele Friedfische mögen, ist ein zusätzlicher Bonus. Auch wenn die Plötzen den Hanf nicht immer fressen (vor allem wenn du mit tierischen Hakenködern angelst), so bleiben sie gerne über einem „Hanfbett“ am Gewässergrund stehen:
Regel 4: Füttere lose Hanfkörner, auch wenn du mit tierischen Ködern angelst.
Von den tierischen Ködern lieben Rotaugen vor allem Mückenlarven und Caster. Auch Maden und Pinkies sowie kleine Würmer sind sehr gut geeignet.
Regel 5: Verwende Mückenlarven (für kleine und große Rotaugen) oder Caster (vor allem für große Rotaugen) am Haken und im Futter.
Rotaugen angeln mit losen Ködern
Auch wenn du gerade einiges über Futter und Köder zum Rotaugenangeln gehört hast, so sind doch oft auch die einfachen Methoden für den Anfang sehr vielversprechend.
Probiere das Angeln mit Brotflocken oder Teig aus und füttere dabei feine Brotstücke oder speziell angefertigtes Brotflockenfutter. In folgendem Beitrag habe ich diese Methode für dich beschrieben.
Rotaugen mit losen Ködern zu angeln meint in erster Linie das Anfüttern ohne Futter, sondern nur mit Maden, Pinkies, Castern und Hanfkörnern. Dazu musst du allerdings regelmäßig Köder einwerfen mit dem Ziel, die Fische ins Mittelwasser und in Oberflächennähe zu locken.
Der fünffache Weltmeister Alan Scotthorne hat beim Shimanocup 2008 am Silokanal erfolgreich dutzende kleine Rotaugen mit nur einem Caster am Haken gefangen. Bei jedem Einwurf der Montage schoss er mit einer kleinen Schleuder etwa 10 Caster an die Angelstelle.
In meinem Beitrag zum Angeln mit losen Maden zeige ich dir eine einfache Variante, wie du mit einer kurzen Stipprute erfolgreich Rotaugen angeln kannst.
Rotaugen angeln mit der Kopfrute
Das Fischen mit der Kopfrute zählt zu den erfolgreichsten Methoden beim Rotaugenangeln. Das liegt in erster Linie daran, dass du mit keiner anderen Angel deinen Köder so sensibel und präzise anbieten kannst.
Die Weltmeisterschaft in Belgien 2017 war ein reines Kopfrutenangeln auf Rotaugen, welches die Belgier vor England und Frankreich für sich entscheiden konnten. Ich habe mir diese WM selbst angeschaut und viel gelernt.
Auch meine größten Erfolge habe ich der Kopfrute zu verdanken, weshalb ich dazu ein kleines E-Book verfasst habe. Darin zeige ich dir, wie du mit den einfachen Methoden der Profi-Stipper selbst erfolgreich Rotaugen angeln kannst. Erfolgreich angeln ist nämlich keine Hexerei, sondern mit den richtigen Tipps sogar einfach.
Viele Erfahrungen, die ich in über 40 Jahren beim Angeln auf Rotaugen gesammelt habe, findest du in diesem preiswerten Buch wieder. Wenn du meine Tipps anwendest, wirst auch du beim nächsten Vereinsangeln auf Rotaugen einen großen Schritt nach vorne machen.
Und selbst beim privaten Angeln auf Plötzen wirst du so manchen guten Fisch für die häusliche Pfanne mitbringen, denn Plötzen sind sehr gute Speisefische.
Weitere Informationen zum E-Book (Inhaltsverzeichnis, Leseprobe, usw.) bekommst du durch Klick auf den grünen Button unter dem Bild.
Der Kaufvorgang ist übrigens sehr einfach und sicher, versprochen.
Ich wünsche dir maximalen Erfolg beim Angeln auf Rotaugen. Mein E-Book wird dir sicher eine große Hilfe sein.
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