Brassen angeln

Brassen angeln ist ein Handwerk, das jeder Friedfischangler beherrschen sollte. Wenn du gut verstehst, Brassen zu fangen, dann bist du beim Hegefischen meist vorn dabei und kannst auch für die häusliche Küche etwas beitragen. Ich zeige dir auf dieser Seite einige Möglichkeiten, wie du Brassen erfolgreich mit der Posenangel überlisten kannst.

Das solltest du über den Brassen wissen

Name

Brassen, Brasse, Blei, Brachsen, Brachse, Bresen, Abramis brama (lat.), Bream (engl.)

Kleine Brassen werden im englischen Sprachraum, aber auch schon bei uns, als Skimmer bezeichnet.

Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten

Brassen haben einen hochrückigen und seitlich abgeflachten Körper. Die Farbe ihrer Schuppen variiert stark und passt sich der Farbe des Gewässers an.

Brassen Merkmale
Merkmale des Brassens [Bildquelle: © René Schulze]

Ihre wichtigsten Merkmale sind:

  • leicht unterständiges Maul, rüsselförmig vorstülpbar (siehe Bild)
  • Flossen meist bräunlich bis grau
  • Afterflosse langgestreckt und nach innen gebuchtet
  • 50 – 57 Schuppen in der Seitenlinie
  • silberne (Skimmer) bis beige-braune Seite
  • Augen gelblich

Am leichtesten sind sie in den ersten Jahren (Skimmer) mit der Güster verwechselbar, die jedoch größere Augen und etwas hellere Flossen hat. Meist ist die Güster auch etwas hochrückiger als der gleich große Skimmer.

Der erste Fisch beim Angeln im trüben Diepold war ein Skimmer.
Skimmer [Bildquelle: © René Schulze]
Flussfisch Guester
Güster [Bildquelle: © René Schulze]

Lebensraum und Verbreitung

Brassen sind bis auf schnelle Gebirgsbäche in so ziemlich allen Gewässern heimisch. Allerdings bevorzugen sie stehende und langsam fließende Gewässer mit leicht schlammigem Grund.

Skimmer leben in großen Schwärmen, große Brassen sind in kleinen Schulen unterwegs und schließen sich auch manchmal Karpfen und Schleien an.

Ihre Verbreitung erstreckt sich über Mittel-, Nord- und Osteuropa, wobei sie auch im Brackwasser (leicht salziges Wasser) vorkommen.

Wenn du gezielt gute Brassen angeln möchtest, dann empfehle ich dir die deutschen Schifffahrtskanäle und Tieflandsflüsse.

Brassen im Elbe-Havel-Kanal
Der Elbe-Havel-Kanal hat einen sehr guten Brassen-Bestand. [Bildquelle: © René Schulze]

Nahrung

Brassen sind typische Friedfische und fressen als natürliche Nahrung hauptsächlich Würmer, Schnecken, Mückenlarven und andere Kleintiere, die sie meist mit ihrem Rüsselmaul aus dem Gewässerboden aufnehmen. Bei diesem sogenannten Gründeln steigen ähnlich wie bei Schleien und Karpfen kleine Bläschen an die Oberfläche, die ihren Standort verraten.

Wenn du Brassen angeln möchtest, kannst du demnach sämtliche tierische Köder verwenden, vor allem Maden, Caster, Würmer und Mückenlarven.

Besonders in der wärmeren Jahreszeit empfehle ich aber auch pflanzliche Köder (Teig, Mais, Bohnen, Erbsen) oder Spezialköder wie Boilies und Pellets, die du oft leichter und preiswerter beschaffen kannst.

Ich zeige dir in den nächsten Abschnitten drei unterschiedliche Gewässer und Futter-Taktiken, mit denen du gute Erfolge beim Brassenangeln erzielen kannst.

Erfolgreich Brassen angeln

Brassen anfüttern

Wenn du erfolgreich Brassen angeln möchtest, lautet die erste Regel, ordentlich anzufüttern. Außer in der kalten Jahreszeit verputzen die Rüsselmäuler jede Menge Köder, wenn sie einmal am Angelplatz eingetroffen sind.

Falls du alleine angelst, dann kannst du einen Schwarm Brassen lange Zeit am Platz halten, wenn du genug Futter und vor allem Köder einbringst.
Angelst du allerdings bei einem Hegefischen, dann haben die Brassen sehr oft die Angewohnheit, von Futterplatz zu Futterplatz zu ziehen. Du wirst also immer mal wieder 1 bis 2 Stück fangen und dann wieder ein paar andere Fische. Irgendwann kommen sie wieder oder auch ein neuer Schwarm, wenn dein Platz attraktiv genug ist.

Weitere Profi-Tipps zum Hegefischen auf Brassen bekommst du in meiner Insider Group. Dort zeige ich dir unter anderem:

  • wie du einen Futterplatz für Brassen anlegst,
  • nervige Kleinfische fern hältst,
  • Skimmer im Winter fangen kannst.

Brassen angeln mit Mais und Pellets im kleinen See

Ich angle sehr oft mit der Kopfrute in meinen Hausgewässern auf Schleien, Brassen und Karpfen. Besonders im Sommer verwende ich dazu pflanzliche Köder oder harte Pellets.

Der Vorteil dieser Köder ist, dass du wenig brauchst und demnach sehr preiswert angeln kannst. Zwei Dosen Mais oder 150 – 200 g harte Pellets reichen aus, um die Brassen anzufüttern und am Platz zu halten.

Egal, welche Angel du benutzt, solltest du deinen Köder auf dem Grund liegend anbieten. Stelle also deine Montage etwa 5 cm tiefer und verwende eine leichte Pose (so leicht wie möglich).

Die Schnur kann im Sommer ruhig etwas stärker sein, denn du musst auch immer mit dem Biss eines Karpfens rechnen. Ich verwende oft ein 16er oder 18er Vorfach und einen entsprechend großen Haken (je nach Hersteller Gr. 12 bis 8).

Mais-Taktik

Zur Startfütterung deiner Angelstelle solltest du etwa 50 – 70 lose Maiskörner auf eine Fläche von etwa 1 m² einwerfen und am Haken ein einzelnes Korn verwenden. Wenn du die ersten Fische fängst, füttere regelmäßig nach, um sie am Platz zu halten.

Fast immer beißen zunächst die kleineren Weißfische wie Rotaugen und Rotfedern. Wenn plötzlich die Bisse aufhören, sind oft die Brassen am Platz. Füttere nach jedem Fisch 10 bis 20 Körner nach und versuche beim Drill, den Brassen sofort von der Futterstelle wegzuziehen.

Benutzt du einen Toss Pot, dann gelingt dir das punktgenau und du brauchst weniger Maiskörner.

Brassen mit pflanzlichen Ködern gefangen
Pflanzliche Köder sind auch für Brassen sehr anziehend. [Bildquelle: © René Schulze]

Falls die Brassen sehr vorsichtig beißen, dann entferne das Innere eines Maiskorns und angle nur mit der leeren Hülle am Haken. Das macht den Köder leichter und die Fische sind weniger misstrauisch.

Pellets-Taktik

Diese Taktik funktioniert ähnlich wie die Mais-Taktik. Im Frühling und Herbst verwende ich gerne fischmehlhaltige harte Pellets (Halibut, Monsterkrabbe usw.). Diese brauchen 2 bis 3 Stunden, bis sie im Wasser voll durchgeweicht sind. Das ist aber kein Problem, denn auch harte Pellets werden von den Fischen gut gefressen.

Brassen mit Hard Pellets gefangen.
Diesen Brassen fing ich mit Halibut-Pellets. [Bildquelle: © René Schulze]

In den warmen Sommermonaten benutze ich braune Pellets, über die ich noch etwas süßen Lockstoff träufle. Brassen mögen zu dieser Jahreszeit süßes Futter. Auch bei Karpfen habe ich damit schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Attractix ist ein sehr sueßer Lockstoff.
Attractix ist ein sehr süßer Lockstoff mit dem ich einige Pellets präparierte. [Bildquelle: © René Schulze]

Du kannst auch wieder 50 bis 70 harte Pellets einwerfen und einen einzelnen Pellet am Haken anbieten. Befestige den Pellet mit einem Pelletband wie auf dem Bild zu sehen.

Richtige Befestigung eines Pellets am Haken.
Richtige Befestigung eines Pellets am Haken. [Bildquelle: © René Schulze]

Das Nachfüttern geschieht auf die gleiche Weise wie beim Angeln mit Mais.

Du kannst auch eine Kombination aus Mais und Pellets zum Anfüttern verwenden. Probiere in diesem Fall aus, was am Haken besser funktioniert.

Außer harten Pellets empfehle ich dir auch das Angeln mit Expander Pellets. Diese kannst du das ganze Jahr verwenden und sind in Kombination mit dem richtigen Futter super fängig.

Weitere Infos dazu findest du in folgendem Beitrag:

Brassen mit Expander Pellets
[Bildquelle: © René Schulze]

Brassen angeln im Fluss

Das Brassenangeln im Fluss gelingt am besten mit der Kopfrute, Bologneserute oder Feederrute. An dieser Stelle möchte ich aber nur auf das Angeln mit der Pose eingehen.

Im fließenden Wasser musst du unbedingt mit schwerem Futter anfüttern, denn du bekommst deine Köder sonst nicht bis zum Grund. Das Futter muss stark bindend sein, um genügend lose Köder zu transportieren.

Zur Beschwerung kannst du Aquariumkies oder auch schwere Flusserde benutzen. Aus Kies, Maden und Madenkleber lässt sich auch ein Madenkuchen herstellen, der besonders im schnelleren Fluss viele Vorteile hat. Wie das genau funktioniert, zeige ich dir in meinen E-Books.

Füttere zu Beginn des Brassenangelns mehrere apfelsinengroße Bälle Futter mit reichlich tierischen Ködern (tote Maden, Caster, geschnittene Würmer, Mückenlarven). Sei vorsichtig mit Mückenlarven, wenn es in deinem Fluss viele kleine Barsche gibt. Das Futter muss wie ein Stein auf dem Grund liegen und die Köder allmählich frei geben.

Führe deine Montage nun genau über das Futter. Mit der Kopfrute solltest du deinen Durchtrieb stark verzögern oder blockieren. Dazu brauchst du je nach Strömung und Wassertiefe schwere Montagen (10 bis 50 g).

Angelst du mit der Bolorute, dann lass die Montage über das Futter schleifen. Das unterste Blei und das Vorfach sollten den Grund berühren und somit die Drift etwas verzögern. Bei Hindernissen musst du zwangsläufig deine Montage flacher stellen und treiben lassen, was aber für die Brassen nicht optimal ist.

Brassen angeln in der Elbe
Mit der Kopfrute, Madenkuchen und schwerem Futter fing ich einige schöne Brassen in der Elbe. [Bildquelle: © René Schulze]
Elbe-Brassen haben im Sommer eine goldgelbe Farbe.
Elbe-Brassen haben im Sommer eine goldgelbe Farbe. [Bildquelle: © René Schulze]

Weitere Tipps und Tricks zum Brassenangeln findest du in meinen beiden E-Books:

Ich wünsche dir maximalen Erfolg beim Angeln auf Brassen.

René