Beim Winterangeln nichts gefangen
Hast du schon einmal beim Winterangeln nichts gefangen? Das ist keine Schande, sondern passiert auch Profi-Stippern hin und wieder. Ich zeige dir in diesem Bericht, was du tun kannst, um deine Chancen zu maximieren und warum ein Schneider-Tag für deinen Erfolg so wichtig ist.
Die Ungewissheit ist das größte Problem
Wenn du beim Winterangeln nichts gefangen hast, dann gibt es drei mögliche Gründe:
- Es waren keine Fische am Angelplatz.
- Es waren Fische am Angelplatz, aber sie wollten nicht fressen.
- Es waren Fische am Angelplatz, die fressen wollten, aber du hast falsch geangelt.
Leider wird es Tage geben, an denen du nicht weißt, welcher der drei Gründe richtig war. Du zweifelst dann vielleicht an deinen Fähigkeiten, obwohl du vielleicht nichts dafür konntest.
Um diese Ungewissheit möglichst klein zu halten oder ganz auszuschalten, solltest du versuchen, alles richtig zu machen und während des Angelns alles mögliche zu probieren.
In meinem Bericht Friedfische fangen beim Winterangeln gebe ich dir die 7 wichtigsten Tipps für ein erfolgreiches Winterangeln.
Ich zeige dir in den folgenden Abschnitten, wie ich mich gezielt auf eine Winterangel-Session vorbereite:
Vorbereitung einer Winterangel-Session
Montage
Für diese Winter-Session wählte ich bewusst eines meiner Hausgewässer. Ein alter Angelfreund von mir war allerdings skeptisch, als ich ihm im Angelladen von meinem Vorhaben erzählte. Das motivierte mich aber zusätzlich, es dennoch zu versuchen.
Die von mir gewählte Stelle lag am Südufer, was an diesem sonnigen Tag zusätzlich Hoffnung auf ein paar Fische machte. Ob das Zeitfenster, in dem die Fische Nahrung aufnehmen, ebenfalls passte, würde sich zeigen.
Ich baute eine leichte 0,3 g Montage mit 18er Haken am 0,08 mm-Vorfach auf. Weil das Wasser super klar war und nur etwa 2 m tief, nutzte ich mein weißes Top-Kit am 1,2 mm starken Gummizug.
Ein weißes Top Kit ist unter diesen Bedingungen eine super Möglichkeit, die abschreckende Wirkung, die ein schwarzes Kit gegen den hellen Himmel (aus Fischsicht) haben kann, extrem zu verringern.
Ich habe mir das Kit selbst hergestellt. Wie das genau funktioniert, kannst du unter folgendem Button nachlesen:
Zielfisch, Futter und Köder
Mein heimischer Angelladen hat im Winter nur Maden vorrätig. Für das Angeln auf kleine Rotaugen hätte ich Pinkies bevorzugt, aber meine Zielfische waren Skimmer und mittlere Brassen. Ich lagerte die Maden wenige Tage im warmen Keller, so dass sich ein paar Caster bildeten, die gerade für Brassen ein hervorragender Winterköder darstellen.
Wenn größere Fische im Winter Nahrung aufnehmen, dann sollte sie proteinreich sein. Grundfutter aus gemahlenen Futterpellets für Kois erfüllt diese Eigenschaften vorzüglich. Außerdem riecht es angenehm nach Fischmehl, was im Winter zusätzlich für Aufmerksamkeit sorgt.
Startfütterung
Wenn du im Winter auf vorsichtige Rotaugen angeln würdest, wäre eine Mischung aus Grundfutter und Erde sinnvoll, um die Fische nicht zu sättigen.
Mit Skimmern und Brassen als Zielfische sind die schon beschriebenen Proteine im Futter sowie als Köder sehr anziehend.
Wichtig ist dabei allerdings, dass du zu Beginn nur sehr wenig fütterst. Bringst du zu viel ein, ist dein Futterplatz mit großer Wahrscheinlichkeit zerstört.
Aus diesem Grunde fütterte ich 2 kleine Bällchen mit dem Polecup sowie eine kleine übernässte Brise Futter, um beim Absinken eine sichtbare Wolke im Wasser zu erzeugen.
In den Futterbällchen hatte ich ein paar wenige Maden und Caster eingebacken.
Damit die kleinen Futterbällchen nicht von den Maden zerstört werden, musste ich sie „einschläfern“. Dazu benutze ich gerne die Korda Krusha. Diese rubbelt gleichzeitig die Madenhaut dünn, was ihre Attraktivität noch erhöht. Je älter Maden sind, desto fester wird ihre Haut. Besonders im Winter ist das schlecht, denn die Verdauung der Fische arbeitet nur auf Sparflamme.
Der Angelbeginn beim Winterangeln
In den letzten 40 Jahren habe ich hin und wieder beim Winterangeln nichts gefangen. Das lag daran, dass meine ausgewählten Gewässer fast immer stehende Gewässer waren. Ohne Strömung haben die Fische nur minimalen Energieverbrauch und müssen so gut wie nichts fressen.
Aus diesem Grund stehen sie irgendwo als Schwarm und bewegen sich kaum von der Stelle. Wenn du diese Stellen nicht findest, wirst du leer ausgehen.
Die einzige Chance, die Fische auf deinen Futterplatz aufmerksam zu machen, besteht darin, sie mit einem intensiven Aroma (Fishmehl) anzulocken und das Futter sichtbar zu machen.
Ich habe daher im regelmäßigen Abstand von 15 Minuten Mini-Futterbällchen mit wenigen Ködern eingebracht. Das Absinken sollte wieder kleinste Futterpartikel im Wasser schweben lassen, die für die Fische sichtbar sind.
Wären Skimmer und Brassen zu meinem Futterplatz gekommen, dann hätte ich meine Nachfütterung der Fischgröße angepasst. Wie das genau funktioniert, zeige ich dir in meinen E-Books (siehe unten).
Wichtiger war jedoch das ständige Füttern von weißen, gut sichtbaren lebenden Maden. Ständig hieß dabei etwa 3 Stück pro Minute.
Ich musste mir keine Sorgen machen, dass die Maden am Grund zu einer Überfütterung führten, denn sie würden sich schnell im Boden verkriechen.
Beim Winterangeln nichts gefangen – was nun?
Nach einer Stunde intensiven Bemühens, die Fische auf meinen Platz aufmerksam zu machen, hatte sich noch nichts getan. Meine einzelne Made, die ich sowohl auf dem Grund als auch kurz darüber angeboten hatte, war noch unversehrt.
Beim Winterangeln ist es nicht ungewöhnlich, unter Umständen lange auf den ersten Biss warten zu müssen. Du darfst dann nicht gleich aufgeben. Erste jetzt beginnt nämlich die interessante Phase. Wenn du nämlich sofort Fische fängst, hast du keinen triftigen Grund, irgend etwas zu verändern oder zu optimieren. Wozu auch, es beißt doch?
Wenn aber nichts geht, dann musst du dir etwas einfallen lassen. Wichtig ist, nicht gleich aufzugeben. Mit diesem falschen Mindset wirst du kein erfolgreicher Angler werden.
Nutze vielmehr die Chance, Dinge zu probieren, die du sonst nicht machen würdest. Du hast nichts zu verlieren. Sei aktiv und sitze nicht nur rum!
Folgende Veränderungen könntest du in dieser Situation vornehmen:
- Lege eine zweite Futterstelle an, die möglichst weit von deiner ersten entfernt liegt. Vielleicht findest du dort die Fische.
- Füttere die zweite Stelle eventuell anders an (zusätzlicher Lockstoff oder nur lose Köder).
- Biete deinen Köder in unterschiedlichen Tiefen an, wechsle den Köder oder befestige ihn anders am Haken.
- Bewege deinen Hakenköder (hoch und runter, nach links und nach rechts). Manchmal werden die trägen Fische dadurch doch noch zum Anbiss verleitet.
- Wirf einen Futterball zu deinen Füßen ins klare Wasser. Schau, wie er sich beim Auflösen verhält. Manchmal hilft das, einen Hinweis auf eventuelle Fehler zu bekommen oder was du noch optimieren könntest.
Du wirst viel lernen, wenn du viel probierst. Nichtstun bringst fast immer nichts, das weiß ich aus Erfahrung.
Wenn es trotzdem nicht beißt
Es gibt Tage, an denen alles nichts hilft. Die beschriebene Angel-Session war so ein Tag. Alle aufgezählten Möglichkeiten hatte ich ausprobiert. Wenn ich nicht so eine umfangreiche Ausrüstung besitzen würde, hätte ich sogar noch die Angelstelle gewechselt, was manchmal Wunder bewirkt. Beim Winterangeln musst du den Fisch suchen, nicht umgekehrt.
Wenn du nach 3 bis 4 Stunden feststellst, dass an diesem Tag wirklich nichts geht, dann kannst du aggressiver vorgehen. Damit ist nicht gemeint, dass du deine Angel aus Frust ins Wasser schmeißen sollst. Nutze vielmehr die Gelegenheit, den Umgang mit deiner Ausrüstung zu üben, z.B:
- Trainiere das Schießen loser Köder mit der Schleuder.
- Suche die optimale Position für deinen Abroller.
- Übe akribisch das Ausloten deiner gesamten Angelstelle.
Dir wird schon was einfallen. Manchmal geschehen dabei durch Zufall noch Dinge, die du für unwahrscheinlich gehalten hättest. Beispielsweise könnten die vielen losen Köder doch noch Fische anlocken, wer weiß?
Was hast du gelernt, wenn du beim Winterangeln nichts gefangen hast?
Nachdem du alles mögliche probiert hast, weißt du jetzt eines mit ziemlicher Sicherheit. Es lag wahrscheinlich nicht an dir, dass du an diesem Tag beim Winterangeln nichts gefangen hast. Die Fische waren nicht da und du musst dir keine Vorwürfe machen.
Suche dir beim nächsten Mal ein anderes Gewässer oder eine andere Stelle. Die Tatsache, dass du alles probiert hast, hat dein Mindset trainiert. Es sind die vielen kleinen und richtigen Entscheidungen am Tag, die dich zu einem erfolgreichen Angler machen werden.
Du hast nicht aufgegeben und alles probiert, was möglich war. Das bringt dich weiter. Glaube mir.
Tipps und Tricks zum Friedfischangeln
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag einige Ratschläge und etwas Motivation mit auf den Weg geben.
Falls du weitere kostenlose Tipps und Tricks bekommen möchtest, dann empfehle ich dir die folgenden beiden E-Books:
Meine besten Tipps und Tricks habe ich für dich in diesen beiden E-Books vorbereitet:
Eine vollständige Übersicht aller meiner E-Books bekommst du hier:
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Winterangeln. Mach den Tag zu einem Gewinn, auch wenn du vielleicht nichts fängst.
René
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