Brassen mit Expander Pellets zu angeln ist sehr einfach und bequem. Besonders die großen Exemplare sowie Karpfen und Schleien mögen diesen genialen Köder. Ich zeige dir am Beispiel einer Angel-Session, wie du mit Expander Pellets erfolgreich Brassen fangen kannst.
Was sind Expander Pellets?
Expander Pellets sind kleine zylinderförmige und im trockenen Zustand harte Köder, die sehr proteinreich sind. Ursprünglich aus der Teichwirtschaft kommend, haben Pellets schon lange Einzug in unsere Angelläden gefunden.
Das Besondere an Expander Pellets ist, dass sie im Inneren kleine Luftkammern haben, wodurch sie schwimmen. Um sie als Köder verwenden zu können, musst du diese Hohlräume mit einer Vakuumpumpe mit Wasser füllen, wodurch sie dann sinken. Außerdem quellen sie dadurch auf, was ihnen den Namen Expander (ausdehnen) einbrachte.
Es gibt aber auch Expander Pellets, die du nicht so aufwändig vorbereiten musst.
Vorbereitung der Expander Pellets
Wie du auf der Verpackung siehst, musst du die Pellets nur mit Wasser übergießen und ein paar Stunden stehen lassen:
Durch das Aufquellen werden die Pellets weich und du kannst einfach den Haken durchstechen.
Der besondere Vorteil der Expander Pellets liegt in der ständigen Verfügbarkeit. Gerade beim Fang von großen Brassen brauchst du viele möglichst proteinreiche Köder. Maden und Caster sind dazu hervorragend geeignet. Ihre Vorbereitung kostet allerdings wertvolle Zeit. Die Pellets hast du immer vorrätig und kannst die in wenigen Stunden verwenden.
Außerdem locken Maden und Caster viele Kleinfische an. Wenn du größere Expander Pellets verwendest, hast du vor sehr kleinen Friedfischen weitgehend Ruhe.
Vorbereitung des Grundfutters
Wenn du erfolgreich Brassen mit Expander Pellets angeln möchtest, solltest du zusätzliches Grundfutter verwenden.
Perfekt zu den auf Fischmehlbasis hergestellten Expander Pellets passt ein Futter, das aus zermahlenen Expander Pellets besteht und deshalb genau so attraktiv wie dein Hakenköder ist.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Grundfutter, das du mehrere Male langsam anfeuchten musst, um die perfekte Konsistenz zu erreichen, ist das abgebildete Grundfutter viel benutzerfreundlicher.
Außerdem brauchst du nur sehr wenig Futter, wodurch sich der Preis am Ende rechnet. Die einfache Zubereitung von Supercrush Expander zeige dir auf den folgenden Bildern:
Neben der sehr anziehenden Eigenschaften für große Friedfische, schätze ich besonders die universelle Einsetzbarkeit:
Es kann eine große Menge Köder zum Grund bringen, da es gut bindet.
Drückst du es fest zusammen, dann erreicht es den Grund, ohne dabei viele Partikel frei zu geben. Damit lockst du nicht unnötig Kleinfische an, besonders beim Nachfüttern.
Ein lockerer Ball hingegen erzeugt beim Absinken eine weithin sichtbare und anziehende Futterwolke.
Besonders beim Angeln auf Brassen mit Expander Pellets auf schlammigen Grund entsteht ein schöner leichter Futterteppich.
Brassen mit Expander Pellets – die Session
Wahl der Angelstelle
Der 19. April war ein recht windiger Tag mit einigen Aufheiterungen. Das Wasser war immer noch kalt, so dass ich nicht mit Traumfängen rechnete.
Trotzdem wollte ich große Brassen mit Expander Pellets fangen. Das war mein Zielfisch. Köder und Futter waren perfekt vorbereitet. Falls die Fische heute fressen, werde ich auch Brassen fangen.
Falls du meinen Beitrag zum Stippen im zeitigen Frühjahr gelesen hast, wirst du meine Empfehlung kennen, bei warmem Wind an dem Ufer zu angeln, auf das der Wind zuweht.
Doch heute wehte ein kühler Wind, so dass ich mich an das windstillere Ufer setzte, dass aber trotzdem die volle Sonne bekam.
Das Ausloten brachte eine Tiefe von etwa 2,50 m mit mittelhartem Grund. Das sollte passen. Große Brassen scheuen sich besonders bei noch immer klarem Wasser, zu nah ans Ufer zu kommen. Deshalb war die eigentlich beim Stippen im Frühjahr zu große Wassertiefe trotzdem vorteilhaft.
Montage und Startfütterung
Weil ich es auf größere Fische abgesehen hatte, wählte ich an meiner Kopfrute eine Montage mit 0,16 mm Hauptschnur und 0,14 mm Vorfach.
Die Posentragkraft wähle ich immer so leicht wie möglich. Auf Grund des schweren Köders empfehle ich dir Posen mit einer dickeren und damit tragenden Antenne.
Zur Startfütterung brachte ich 3 Polecups mit je einem mandarinengroßen Futterball ein, den ich mittelfest drückte. Er sollte beim Absinken auseinander fallen und sich wie ein kleiner Teppich auf den Grund legen. Weil ich keine Köder im Futterball hatte, war diese Taktik ideal, um die größte Lockwirkung optisch und vom Geruch her zu erzeugen.
Die drei Bällchen cuppte ich als Dreieck mit etwa 60 cm Kantenlänge auf meinen Futterplatz. Wenn Brassen eintreffen, können somit alle gleichzeitig fressen, ohne sich gegenseitig zu stören.
Der erste Fisch
Wie üblich fanden natürlich zuerst kleinere Fische meinen Futterplatz. Du merkst das daran, dass die Pose ganz kurz und nur wenige Millimeter abtaucht, aber nicht komplett unter geht. Das liegt daran, dass die Minifische den großen Köder nicht ins Maul bekommen.
Mein Haken lag etwa 5 cm auf dem Grund auf und war mit einem einzigen Pellet bestückt. Ich wählte die Hakengröße so, dass er zum Köder passte. Bei großen Fischen könnte er sogar noch etwas größer sein.
Irgendwann tauchte die Pose dann doch ab und ich konnte ein nicht ganz winziges Rotauge fangen.
Nachfütterung beim Angeln auf Brassen mit Expander Pellets
Brassen fressen viel, wenn sie einmal am Futterplatz sind. Deshalb solltest du immer etwas nachfüttern, wenn Fische am Platz sind. Auch die kleinen Rotaugen putzen die weichen Pellets weg, wenn sie nur lang genug daran rumzupfen können.
Deshalb habe ich etwa alle 10 Minuten meinen Haken neu beködert und gleichzeitig mit meinem großen Toss Pot ein kleines Futterbällchen und einige Pellets nachgefüttert.
Die Brassen sind da
Es dauerte etwa 3 Stunden, bis die großen Brassen endlich den Platz gefunden hatten. Das ist allerdings in dem kalten Wasser normal, denn die Fische ziehen im Frühjahr langsam durch das Gewässer.
Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Beißverhalten der Kleinfische kannst du die großen Exemplare an drei Kennzeichen erkennen, die aber nicht immer alle eintreten müssen:
Die Kleinfische hören plötzlich auf zu beißen.
Vom Grund steigen kleine Gründelblasen auf.
Deine Pose bewegt sich, aber eher wackelnd.
Gerade das letzte Merkmal verriet mir, dass die großen Fische da waren. Mit ihrem Körper berühren sie beim Fressen manchmal die Schnur. Beim Aufnehmen der losen Expander Pellets vom Grund verursachen die Brassen auch kleine Wasserverwirbelungen, die sich ebenfalls auf die Schnur übertragen. Beides führt zum leichten Wackeln der Pose, ohne dass sie allerdings abtaucht.
Nach wenigen Minuten hatte ein Brassen dann auch meinen Hakenpellet gefunden und eingesaugt. Jetzt ging die Pose unter, aber mein Anhieb leider ins Leere. Das kann passieren, wenn der Haken doch eine Nummer zu klein ist. Außerdem haben große Brassen ein recht hartes Maul, so dass du einen spitzen Haken benötigst.
Ein neuer Pellet brachte beim zweiten Biss und meinem erfolgreichen Anhieb den ersehnten Widerstand. Die für Brassen typischen Fluchtbewegungen mit kurzen Schlägen setzten ein. Nach einer Minute konnte ich den Fisch sicher keschern, denn das kalte Wasser sorgte auch hier für wenig Gegenwehr.
Was hast du in diesem Beitrag zum Angeln auf Brassen mit Expander Pellets gelernt?
Ich habe dir gezeigt, mit welchen Überlegungen und welcher Taktik ich große Brassen gerne fange. Besonders die Köder und das Futter spielten dabei die entscheidende Rolle.
Für etwa 4 Stunde Angelzeit habe ich nur wenig Futter und Köder gebraucht.
Mit einer 2 kg-Tüte Fischmehlfutter und einer Packung Expander Pellets (500 g) kannst du locker 3 mal angeln gehen und brauchst keine großen Vorbereitungen. Einige englische Friedfisch-Profis schwören auf diese Kombination beim Angeln auf Brassen und andere große Friedfische.
Wir deutsche Angler tun uns leider oft schwer, etwas Neues auszuprobieren. Aber die Entwicklung geht weiter. Ich persönlich habe die Vorteile von Pellets schätzen gelernt und schon sehr gute Fänge damit erzielt.
Falls du auch einmal Brassen mit Expander Pellets angeln möchtest, dann wünsche ich dir viel Erfolg. Es wird funktionieren.
Tipps und Tricks zum Friedfischangeln
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag einige Ratschläge mit auf den Weg geben.
Falls du weitere kostenlose Tipps und Tricks bekommen möchtest, dann empfehle ich dir die folgenden beiden E-Books: