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Angeln mit losen Maden

Angeln mit losen Maden

Angeln mit losen Maden

Das Angeln mit losen Maden ist in England eine sehr beliebte Methode in den Commercial Fisheries. Bei uns in Deutschland wird sie zu unrecht sehr vernachlässigt. Ich zeige dir in diesem Beitrag, wie auch du mit losen Maden gute Fische fangen kannst.

Was du zum Angeln mit losen Maden brauchst

Die Vorteile dieser Angeltaktik liegt in ihrer schlichten Einfachheit. Du gehst in den Angelladen und kaufst 2 – 3 Dosen Maden. Dann suchst du dir eine leichte unberingte Stipprute von 4 – 6 m Länge, die die meisten Angler ohnehin bereits im Gepäck haben.

lose Maden
Ein Viertel Liter lose Maden ist alles was du brauchst. [Bildquelle: © René Schulze]

Deine Montage solltest du so bauen, dass es möglichst keine Schnurverwicklungen geben kann. Folgende Abbildung zeigt eine typische Whip-Montage, die ich oft verwende:

Whip-Montage
Meine Whip-Montage für das Angeln mit losen Maden [Bildquelle: © René Schulze]

Die richtige Angelstelle

Das Angeln mit losen Maden ist überall dort erfolgreich, wo die Friedfische nahe ans Ufer kommen. Das können Dorfteiche oder Kleingewässer sein sowie sehr langsam fließende Gräben usw. Ein Gewässer, in dem es vor Ukeleis wimmelt, ist weniger zu empfehlen. Je klarer das Wasser, desto weiter entfernt vom Ufer musst du angeln. Eine leichte Wassertrübung ist also vorteilhaft.

In der warmen Jahreszeit ist diese Methode am erfolgreichsten, denn die losen Maden ähneln sehr der natürlichen Nahrung der Fische. Aus diesem Grund suche ich mir oft Angelstellen mit überragenden Bäumen.

Insekten fallen vom ueberhängenden Baum.
Von Bäumen fallen von Mai bis September oft Insekten und Raupen ins Wasser. [Bildquelle: © René Schulze]

Achte bei deiner Angelstelle darauf, dass du gut sitzen kannst. Auch das Auswerfen sollte leicht möglich sein, denn sonst wird deine Pose schnell zum Christbaumschmuck.

Wenn an deinem Angeltag leichter Wind weht, dann folge ihm. Angle mit losen Maden in der Gewässerecke, in der die treibende Nahrung gesammelt wird.

Wind treibt Nahrung in die Bucht.
Überhängende Bäume und angetriebene Nahrung erzeugen eine Top Stelle zum Angeln mit losen Maden. [Bildquelle: © René Schulze]

Vorbereitung des Angelns mit losen Maden

Setze dich zu Beginn des Angeln auf deine Kiepe o.ä. und probiere, wie weit du ein paar lose Maden mit deiner linken Hand (Rechtshänder) werfen kannst. Es muss dir wirklich leicht fallen, denn sonst wird es zu anstrengend.

Positioniere dazu deine Madendose so in Reichweite der linken Hand, dass du die losen Maden möglichst ohne Hinzusehen greifen kannst. Wirf sie dann mit einem leichten Unterhandschwung an die beabsichtigte Angelstelle.

Hast du die richtige und bequeme Entfernung gefunden, dann lote deine Angelstelle so aus, dass der Haken bündig am Grund liegt. Markiere dir dann diese Tiefe an deiner Whip. Stelle nun die Montage auf etwa halbe Tiefe ein.

Beginn des Angelns

Wenn alles bereit ist, dann wirf ca. 5 Maden an deine Angelstelle. Beködere nun deinen Haken mit einer Maden und schwing deine Montage ins Wasser. Wiederhole das Einwerfen loser Maden in den ersten Minuten etwa alle 30 Sekunden.

Je nach Fischbestand und Angelstelle gibt es nun zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit 1:
Es sind sofort Fische am Platz. Du solltest jetzt versuchen, einen Rhythmus zu finden. Mit der linken Hand musst du weiterhin spätestens jede Minute ein paar Maden einwerfen.

Am besten wirkt der Madenregen, wenn gerade ein Fisch gehakt ist. Durch die erneute Nahrung beachten die Artgenossen den Drill weniger und beißen beim nächsten Einwurf bereitwilliger. Der Drill, das Keschern und Abhaken sollte in der Pause zwischen zwei Madenwürfen geschehen.

Möglichkeit 2:
Die Fische haben die eingeworfenen Maden noch nicht entdeckt oder regieren nicht darauf. Das kann am klaren Wasser liegen oder anderen Schreckfaktoren. Vielleicht stehen die Fische an diesem Tag auch nicht im Mittelwasser.

Wenn du 10 Minuten keinen Biss hattest, dann verstelle deine Angeltiefe. Probiere etwas flacher oder tiefer. Schau dich auch um, ob du Fische an der Oberfläche siehst. Sie geben dir einen Hinweis, in welcher Tiefe die Fische stehen könnten.

Falls sich auch jetzt nichts tut, dann stelle deine anfangs ausgelotete Angeltiefe ein und probiere es am Grund. Fast immer haben die Fische deinen eingeworfenen Maden am Boden gefunden und du bekommst dort Bisse.

Rotauge auf lose Maden gefangen
Rotaugen sind oft die ersten Fische, die den Köder entdecken. Dieses Rotauge nahm eine einzelne Made am Grund. [Bildquelle: © René Schulze]

Weitere Taktik, wenn die Fische beißen

Angeln mit losen Maden im Mittelwasser

Wenn du Fische im Mittelwasser fängst, dann füttere regelmäßig 5 – 10 Maden pro Minute weiter. Versuche immer, einem Rhythmus zu folgen. Irgendwann wird sich das Beißverhalten ändern, wofür folgende Gründe verantwortlich sein können:

  1. Die Fische schwimmen den eingeworfenen Maden entgegen und stellen sich flacher. Deine Montage musst du nun an die neue Tiefe anpassen.
  2. Die Fische folgen den Maden zum Grund und fressen dort. Passe auch hier die Tiefe an.
  3. Größere Fische sind am Platz eingetroffen und haben die kleineren vertrieben.
  4. Die Fische sind verunsichert und erkennen den Unterschied zwischen den eingeworfenen Maden und dem Hakenköder. Die Bisse werden spitzer oder bleiben ganz aus.
quer gehakte Made
Eine quer gehakte Made wirkt oft viel natürlicher. [Bildquelle: © René Schulze]

Im letzten Fall muss du nun deinen Köder natürlicher präsentieren. Dazu hast du folgende Möglichkeiten:

  • Schiebe deine Schrote auseinander, so dass die Montage nicht so schnell sinkt.
  • Verwende eine schwimmende Made, die das Bleigewicht etwas ausgleicht und langsamer sinkt.
  • Verwende ein längeres Vorfach und einen kleineren Haken.
  • Versuche, deine Montage inmitten der sinkenden Maden zu präsentieren.
  • Hake deine Made in der Seite, weil lose Maden auch quer absinken.

Maden sinken etwa 10 cm in 3 Sekunden. Bei einer Montagetiefe von 70 cm dauert es also etwa 20 Sekunden bis die Maden diese Tiefe erreicht haben. Zähle also die Sekunden nach deinem Madeneinwurf und setze deine Montage etwas zeitverzögert ein.

Wechsel zum Boden

Nach einer gewissen Weile des Angelns auf halber Tiefe ist es Zeit, es einmal am Boden zu versuchen. Denn mit ziemlicher Sicherheit haben es einige Maden geschafft, bis zum Grund zu sinken. Oft kannst du dort nun die besseren Fische fangen.

Was das Nachfüttern angeht, so kannst du getrost weitere Maden einwerfen. Es ist besser, den Fischen einige lose Maden auf den Rücken zu werfen als gar nicht mehr zu füttern. Das Ergebnis wäre nämlich, dass die großen Exemplare verschwinden.

Angeln mit losen Maden am Boden

Wenn die Fische von Anfang an am Boden fressen, dann angle dort solange weiter, bis auch hier die Bisse nachlassen. Folgende Gründe können wieder verantwortlich sein:

  1. Die Fische schwimmen den eingeworfenen Maden entgegen und steigen vom Boden auf. Stelle jetzt flacher.
  2. Größere Fische sind am Platz eingetroffen und haben die kleineren vertrieben.

Letzteren Fall erkennst du oftmals an aufsteigenden Bläschen. Weil du recht nah an deinem Angelplatz sitzt, solltest du diese Möglichkeit unbedingt nutzen. Stelle dann etwas tiefer, so dass dein Vorfach ein paar Zentimeter aufliegt.

Giebel
Aufsteigende Bläschen haben diesen Giebel verraten. [Bildquelle: © René Schulze]

Weitere Taktiken beim Angeln mit losen Maden

Wie du an meinen Ausführungen gesehen hast, brauchst du nur eine gute Beobachtungsgabe und ein paar „Ideen“, wie du auf diese Situationen reagieren kannst. Du wirst mit ein wenig Übung schnell die richtigen Entscheidungen treffen.

Wenn dir die ganze Prozedur dennoch zu stressig erscheint, dann sieh noch einmal die Vorteile:

  • Du sparst Geld am Futter und Zeit zur Futterherstellung.
  • Das Putzen der Futtergefäße bleibt dir erspart.
  • Dein Köder wird äußerst natürlich präsentiert.
  • Du kannst in Gewässern angeln, die ein Futterverbot haben.
  • In der kalten Jahreszeit kann diese Methode die Fische kaum überfüttern.
  • Fische, die Futter mit Anglern und Gefahr verbinden, können so überlistet werden.
  • Du musst ständig das Geschehen im Wasser „lesen“ und lernst dadurch unheimlich viel dazu.

Die letzte halbe Stunde

Wenn du hin und wieder an Hegefischen deines Vereins teilnimmst, ist das Angeln mit losen Maden ein Geheimtipp. Du kannst mehrere Stunden mit anderen Methoden angeln, aber dir gleichzeitig einen geheimen Futterplatz aufbauen. Auch beim privaten Angelausflug funktioniert diese Taktik.

Füttere dazu ein bis zwei Stunden vor Ende des Angelns lose Maden wie oben beschrieben nahe deines Sitzplatzes. Lass diese Stelle allerdings erst einmal ruhen, füttere aber regelmäßig weiter. Du glaubst nicht, welch schöne Bonusfische sich an diesem Platz einstellen können.

Wenn die anderen in der letzten halben Stunde nur noch wenig fangen, kannst du noch einmal richtig zuschlagen.

Caster

Einen letzten Tipp habe ich noch. Solltest du zufällig auch einige Caster dabei haben, dann kannst die diese ebenfalls lose einwerfen. Große Rotaugen lieben Caster. Allgemein kannst du mit diesen verpuppten Maden bessere Fische fangen. Ein einzelner Caster am Haken genügt dazu völlig aus und macht die dicken Exemplare nicht misstrauisch.

Caster
Caster sind Top Köder zur losen Fütterung. [Bildquelle: © René Schulze]

Zwei letzte Vorteile von Castern möchte ich dir zum Schluss noch auf den Weg geben:

Caster machen schöne Plopp-Geräusche beim Einwerfen. Damit sind sie in den ersten Minuten hervorragend geeignet, die Fische auf den Angelplatz aufmerksam zu machen.

Fast immer hast du auch ein paar schwimmende Caster in deiner Dose. Wirf diese nicht weg, sondern nutze sie in schwierigen Beißphasen, wenn der Köder langsamer absinken soll. Auch am Grund lassen sich schwebende Caster leichter von Großfischen einsaugen.

Während des Angeln musst du Caster im Wasserbad lagern.

Tipps und Tricks zum Friedfischangeln

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag einige Ratschläge mit auf den Weg geben.

Falls du weitere kostenlose Tipps und Tricks bekommen möchtest, dann empfehle ich dir die folgenden beiden E-Books:

Meine besten Tipps und Tricks habe ich für dich in diesen beiden E-Books vorbereitet:

Wie immer kannst du durch Klick auf folgenden Button die wichtigsten Infos des Berichtes kostenlos downloaden:

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Angeln mit losen Maden!

René Schulze

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