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[Bildquelle: © René Schulze]

Maden und Würmer

Maden und Würmer

Maden und Würmer gibt es in jedem vernünftigen Angelladen zu kaufen. Aber welcher Köder ist zum Friedfischangeln besser geeignet? Ich zeige dir in diesem Bericht Vor- und Nachteile beider Köder und was du tun musst, um maximalen Erfolg zu haben.

Vor- und Nachteile von Maden und Würmern

Maden

Maden sind wahrscheinlich die am meisten verwendeten Friedfischköder. Du kannst selbst größere Mengen nach Vorbestellung in fast jedem Angelladen kaufen. Für mich haben sie folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • fast überall erhältlich
  • relativ preiswert
  • einfache Aufbewahrung zu Hause
  • robust und langlebig an allen Angeltagen
  • gute und lange Haltbarkeit am Haken
  • für alle Friedfische geeignet

Nachteile:

  • müssen fast immer gekauft werden
  • locken viele Kleinfische an (z.B. Ukeleis)

Wie du siehst, überwiegen die Vorteile, was sicher der Grund dafür ist, warum viele Angler aus Bequemlichkeit oft nur mit Maden angeln.

Wenn du ebenso denkst, dann verwendest du sicher auch nur lebende Maden. Diese haben beim genauen Betrachten aber noch weitere Nachteile:

  • zerstören den Futterball sehr schnell
  • verkriechen sich im weichen Schlamm des Gewässerbodens

Diese Nachteile sind oft der Grund dafür, warum die meisten Friedfischangler nur Kleinfische fangen, obwohl mit einer kleinen Vorbereitung viel mehr möglich wäre. Wie es besser geht, erfährst du weiter unten.

Pinkies als kleine Verwandte der Maden haben in etwa die gleichen Vor- und Nachteile.

Würmer

Es gibt mehrere Wurmarten, die du dir unterschiedlich leicht beschaffen kannst:

Tauwürmer kannst du selbst suchen, was aber nicht immer einfach ist. Besser ist es, sie zu kaufen. In diesem Bericht gehe ich aber nicht näher auf sie ein.

Dendrobenas sind die Würmer, die in den meisten Angelgeschäften verkauft werden. Du kannst sie mit etwas Geschick auch selbst züchten.

Dendrobenas zum Angeln
Dendrobenas sind die am meisten verwendeten Würmer beim Angeln. [Bildquelle: © René Schulze]

Regenwürmer kannst du dir besonders im Frühjahr nach Regenfällen selbst suchen oder auch ausgraben. Sie lassen sich lange in einem Gefäß mit Erde aufbewahren.

Regenwürmer zum Angeln
Diese schönen Regenwürmer habe ich bei Spaziergängen nach Regenfällen selbst gesammelt. [Bildquelle: © René Schulze]

Kompostwürmer sind kleiner als Regenwürmer. Du findest sie oft in Komposthaufen.

Kompostwürmer zum Angeln
Kompostwürmer haben eine leuchtende orange-rote Farbe. [Bildquelle: © René Schulze]

Mistwürmer sind schwer zu beschaffen, denn du musst sie beim Bauern auf dem Misthaufen ausgraben. Allerdings sind sie Top-Köder für große Friedfische.

Alle Wurmarten kannst du oft auch kaufen, aber sie haben je nach Seltenheit einen besonderen Preis.

Zusammengefasst haben Würmer folgende Vorteile:

  • fast überall erhältlich
  • selbst beschaffbar
  • einfache Aufbewahrung zu Hause
  • gute und lange Haltbarkeit am Haken
  • für alle Friedfische geeignet
  • selektiv für größere Friedfische

Nachteile:

bei falscher Aufbewahrung (zu warm) nicht lange haltbar

locken je nach Gewässer oft Raubfische (Barsche) an.

Auch wenn du auf den ersten Blick denkst, Maden und Würmer haben die gleichen Vor- und Nachteile, so gibt es für mich einen feinen, aber doch sehr wichtigen Unterschied. Diesen zeige ich dir in folgender Schilderung einer Angel-Session:

Maden und Würmer – die Session

Gewässer und Angelstelle

Um dir zu demonstrieren, wie du Maden und Würmer optimal einsetzen kannst, habe ich beide Köder an einem meiner Hausgewässer vergleichend getestet.

Der Rehsumpf in Dessau ist ein schmaler und langgestreckter See mit einem sehr guten Weißfischbestand. Leider überwiegen die Kleinfische mit Güstern und Skimmern sowie kleineren Rotaugen und Rotfedern. Auch Ukeleis, kleinere Alande und vereinzelte Barsche sind vertreten.

An einem Sommerabend etwa 2 Stunden vor Sonnenuntergang versuchten Christian Arendt und ich, mit Maden und Würmern Weißfische zu fangen. Ziel war es, mit beiden Ködern möglichst die größeren der vielen Kleinfische zu überlisten und die Ukeleis zu meiden.

Platz zum Angeln mit Maden und Würmern
mein Angelplatz am Rehsumpf [Bildquelle: © René Schulze]

Angelgerät und Montagen für Maden und Würmer

Bei einer Wassertiefe von etwa 2 m und schlammigem Grund verwendeten wir die Kopfrute in 11 m Länge. Unsere Montagen hatten 1 g Tragkraft und waren mit einem Bulk aus Schroten sowie 2 Biss-Schroten ausgestattet.

Wenn du weitere Tipps zum Bau von Montagen für die Kopfrute erhalten möchtest, dann lade dir gerne mein E-Book “Stillwasser-Montagen für die Kopfrute bauen” kostenlos als PDF herunter:

Vorbereitung der Maden und Würmer sowie des Futters

Es gibt nur wenige Situationen, in denen lebende Maden von Vorteil sind. Für das Angeln am Rehsumpf und unsere Zielfische verwendeten wir demzufolge tote Maden.

Hier sind noch einmal die Vorteile toter Maden:

  • kein Verkriechen im Schlamm
  • keine Zerstörung des Futterballs
  • Vermeidung zu vieler Ukelei-Bisse

Große Fische sind zudem sehr vorsichtig und mögen es, wenn sie den Köder in Ruhe inspizieren können. Die toten Maden am Grund waren demnach sehr gut für unser Vorhaben geeignet.

Das Futter bestand aus einer leichten Mischung für stehende Gewässer, die wir noch dunkel gefärbt hatten. Besonders Kleinfische scheuen sich vor hellem Futter.

Futter für das Angeln mit Maden und Würmern
unser Futter für das Angeln mit Maden und Würmern [Bildquelle: © René Schulze]

Weitere Tipps zum Herstellen des richtigen Grundfutters erhältst du in meinem E-Book „Wie du Grundfutter richtig verwendest”, das du dir ebenfalls hier kostenlos als PDF herunterladen kannst:

Aus der Mischung formten wir je 7 Bälle, von denen 3 nur leicht zusammengedrückt wurden. Diese sollten beim Absinken aufbrechen und sich als Teppich auf den Schlamm legen.

Startfütterung mit Maden
Zur Startfütterung verwendeten wir zunächst nur Maden. [Bildquelle: © René Schulze]

Zu Beginn Würmer zu füttern ist möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll. Die toten Maden sorgen dafür, dass die Fische zunächst auf den Platz aufmerksam werden und Nahrung aufnehmen. Wie du einen Futterplatz korrekt aufbaust, zeige ich dir in meinem E-Book „Friedfischangeln mit Köpfchen“.

Die ersten Fische beim Angeln mit Maden und Würmern

Wie vorausgesagt, haben die auffälligen Maden sofort Fische an den Futterplatz gelockt. Durch schnelles Absenken der Montagen konnten wir den Ukeleis sehr gut aus dem Weg gehen.

Zunächst stellten sich die Rotaugen am Futterplatz ein, denn diese nehmen gerne die Köder in Grundnähe auf.

Rotaugen mit Maden und Würmern
Die ersten Fische waren Rotaugen. [Bildquelle: © René Schulze]

Nach wenigen Minuten kamen auch andere kleine Weißfische hinzu, hauptsächlich kleine Güstern und Hybriden aus Güstern und Brassen.

Weißfische mit Maden
Kleine Weißfische fressen gerne Maden. [Bildquelle: © René Schulze]

Nach etwa einer halben Stunde mit Rotaugen und Mini-Güstern wurde es Zeit, den Futterplatz für größere Fische attraktiver zu gestalten.

Nachfütterung mit Würmern

Würmer sind den Fischen vertrauter als Maden, denn sie entsprechen eher der natürlichen Nahrung und werden auch teilweise ins Wasser gespült.

Des weiteren sind Würmer gegenüber Maden fester und verbreiten einen verführerischen Duft. Du kannst es am besten mit einer Käsesuppe (Maden) und einem saftigen Rindersteak (Würmer) vergleichen (sorry, falls du Vegetarier oder Veganer bist).

Kurz gesagt, sind in den meisten Fällen Würmer für größere Fische attraktiver als Maden. Die Vorbereitung der Würmer ist kein großes Problem.

Zunächst musst du die Würmer mit einer Wurmschere oder einem Zwiebelschneider zerkleinern.

Zwiebelschneider zum Zerkleinern von Würmern
Ein Zwiebelschneider kann Würmer in Sekunden in jede beliebige Größe bringen. [Bildquelle: © René Schulze]

Als Faustregel solltest du beachten, dass größere Wurmstücke größere Fische ansprechen und umgekehrt.

In unserem Fall haben wir Stücke von etwa 2 cm Länge erzeugt und in das Futter gegeben. Dazu wählte ich zunächst die Regenwürmer, denn davon hatte ich mehr. Die Kompostwürmer erschienen mir zudem attraktiver als Hakenköder.

Zur Nachfütterung cuppten wir je 3 Bälle mit geschnittenen Würmern auf unseren Futterplatz. Wir versenkten sie aber nicht alle an derselben Stelle, sondern verwendeten das Muster eines Brassen-Futterplatzes, das ich in meinem E-Book “Friedfischangeln mit Köpfchen” ausführlich erkläre.

Geschnittene Würmer im Futter sind sehr attraktiv für größere Friedfische.
Geschnittene Würmer im Futter sind sehr attraktiv für größere Friedfische. [Bildquelle: © René Schulze]

Selektion verschiedene Fischarten beim Angeln mit Maden und Würmern

Die Wirkung des Köder- und Futterwechsels war genau so verblüffend wie vorhersagbar.

Zunächst stellten sich größere Güstern ein. Es schien, als hätten sie genau auf dieses „Steak“ gewartet.

Güster beim Angeln mit Maden und Würmern
Größere Güstern waren die erste Belohnung für den Köderwechsel. [Bildquelle: © René Schulze]

Am Haken verwendete ich zunächst ein Wurmstück. Dieses bewegt sich nicht lange, sendet aber einen verführerischen Duft aus.

Um weitere Fischarten anzusprechen, beköderten wir nun den Haken mit einem ganzen Kompostwurm.

ganzer Kompostwurm am Haken
Ein ganzer Kompostwurm bewegt sich intensiver und lockt damit andere Fischarten an. [Bildquelle: © René Schulze]

Der Wechsel der Anköderungsvariante brachte uns sofort kleine Alande, die gerne lebende Köder nehmen.

Aland mit Wurm gefangen
Christians kleiner Aland nahm einen ganzen Wurm. [Bildquelle: © René Schulze]

Kurz danach fing Christian einen Kaulbarsch sowie einen Flussbarsch, die ebenfalls vom ganzen Kompostwurm am Haken verführt wurden.

Barsche lieben lebendige Köder.
Barsche lieben lebendige Köder. [Bildquelle: © René Schulze]

Wie du siehst, brachte der Wechsel auf Wurm sofort andere und größere Fischarten auf den Futterplatz. Das kann positiv und negativ sein. In einem Gewässer, in dem es von kleinen Barschen oder Zwergwelsen wimmelt, wären zappelnde Würmer keine gute Entscheidung.

Generell kannst du mit Würmern größere Friedfische ansprechen, die dann auch länger am Futterplatz verweilen. Mit der Art der Anköderung hast du eine weitere Option, Bisse verschiedener Fischarten zu provozieren.

In meinen E-Books zeige ich dir noch eine Menge weiterer Tricks, mit denen du aktiv steuern kannst, welche Fische angelockt und zum Anbiss verleitet werden.

Der letzte Fisch des Abends war eine Rotfeder, die ebenfalls auf den Wurm herein fiel, eigentlich aber lieber Nahrung an der Oberfläche sucht.

Rotfeder mit Kompostwurm gefangen
Rotfeder mit Kompostwurm gefangen [Bildquelle: © René Schulze]

Maden und Würmer – die Entscheidung

Wenn du die Qual der Wahl hast, mit Maden oder Würmern zu angeln, dann wähle die Würmer. Maden und Würmer in Kombination bauen einen schönen Futterplatz für größere Fische auf, der noch mit Castern optimiert werden kann.

In meinem bereits mehrfach erwähnten und preiswerten E-Book „Friedfischangeln mit Köpfchen“ zeige ich dir viele Profi-Tricks, die für dich leicht anwendbar sind. Damit kannst du deinen Fangerfolg deutlich steigern. Es lohnt sich!

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Angeln mit Maden und Würmern.

René

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