Zur richtigen Zeit nachfüttern

Das richtige Nachfüttern erfordert eigentlich viel Erfahrung. Es gab schon Weltmeisterschaften im Friedfischangeln, bei denen sich einige Angler durch falsches Nachfüttern den gesamten Futterplatz zerstört haben.
Folgende einfache Regeln und Anzeichen helfen dir, den richtigen Zeitpunkt zum Nachfüttern zu finden.

Dein wichtigstes „Lesegerät“ ist dabei deine Pose. Besonders beim Angeln mit der Kopfrute in stehenden und leicht fließenden Gewässern kannst du durch ihre Bewegungen erkennen, was unter Wasser vor sich geht und wann ein guter Zeitpunkt zum Nachfüttern ist.

Zeichen 1: Die Fische hören plötzlich auf zu beißen.

Dieses am einfachsten zu erkennende Zeichen kann mehrere Ursachen haben:

  • Das Futter ist aufgebraucht.
  • Größere Fische sind gekommen und haben die kleineren vertrieben.
  • Die Fische wurden verschreckt (Boot, Raubfisch usw.).
  • Die Fische haben die Tiefe verändert (meist vom Grund nach oben).

Welche der Gründe vorliegt, kannst du meist nicht sofort herausfinden. Deshalb rate ich dir, noch etwa 10 Minuten weiter zu angeln ohne nachzufüttern. Vielleicht beißt in dieser Zeit dein Bonusfisch. Hast du weiterhin keine Bisse, dann füttere nach. Verwende dazu am besten pure Erde mit Ködern. Aus dieser steigen kaum Partikel nach oben. Du zwingst damit die Fische wieder zum Boden, falls das der Grund für die ausbleibenden Bisse war.

Im Falle eines Raubfisches kann Nachfüttern helfen, denn der Räuber wird nicht ständig da sein oder du wechselst auf einen deiner anderen Futterplätze.

Zeichen 2: Die Pose wackelt, aber du hast keine eindeutigen Bisse.

Die Ursache ist hier meist eindeutiger: Es herrscht Hektik an deinem Futterplatz. Zu viele Fische haben sich an deinem Platz eingefunden, weil du zu viel Futter und/oder zu viele Köder eingebracht hast. Sie finden also so viel Nahrung, dass dein Hakenköder wenig Beachtung findet und nur selten ein echter Biss kommt. Statt dessen berühren die Fische immer wieder mit ihrem Körper deine Schnur, was zum Bewegen aber nicht zum Abtauchen deiner Pose führt.

In dieser Situation solltest du auf keinen Fall nachfüttern. Habe Geduld und hoffe, dass die Fische nach dem Abräumen des Buffets noch Hunger haben oder größere Fische eintreffen. Versuche mit einem auffälligeren Hakenköder (größer, anders usw.) oder Bewegung deines Köders einen Biss zu bekommen. Teste auch den Rand deines Futterplatzes ab, denn dort herrscht weniger Hektik. Außerdem halten sich bessere Fische oft genau dort auf.

Zeichen 3: Du hakst einen Fisch am Körper.

Diese Situation kommt nicht allzu oft vor, hat aber im wesentlichen die gleiche Ursache wie Zeichen 2. Auch hier ist Nachfüttern kontraproduktiv. Reagiere dementsprechend genau so wie von mir empfohlen.

Zeichen 4: Du fängst plötzlich (meist kleine) Barsche.

Die Ursache für dieses Verhalten lässt sich nicht so eindeutig erklären, aber dennoch oft beobachten. Meiner Meinung nach sind die Barsche als gefräßige Fische sehr futterneidisch. Wenn sie erkennen, dass der Vorrat zur Neige geht, trauen sie sich eher, den meist etwas größeren Weißfischen die Beute streitig zu machen und beißen an. Sie haben dazu auch eher eine Chance, wenn schon einige Weißfische wegen Futtermangel verschwunden sind. Sie fressen also quasi den Rest vom Schützenfest. Es ist also Zeit zum Nachfüttern.

Nachfüttern nach dem Fang kleiner Barsche
Kleine Barsche zeigen oft an, dass es Zeit zum Nachfüttern ist. [Bildquelle: © René Schulze]

Weitere Zeichen zum Nachfüttern

Es gibt noch weitere Anzeichen, wann du nachfüttern solltest. Wenn du diese kennst, bist du den meisten Anglern einen Schritt voraus. Du wirst richtig Handeln, während deine Nachbarn die Zeichen wahrscheinlich nicht erkennen.

Die 4 oben beschriebenen sowie drei weitere Zeichen zum Anfüttern in stehenden Gewässern findest du in meinem E-Book „Weißfische richtig anfüttern“.

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Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Erfolg beim Ausprobieren!

René

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