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Einblick in das E-Book: Erfolgreich angeln mit der Kopfrute - Teil 1

Leseprobe aus dem Kapitel Karpfenangeln
… Ich selbst verwende die Haarmontage allerdings nicht, sondern gehe wie folgt vor. Wenn du sowieso einen Toss-Pot auf der Rutenspitze hast, dann verwende diesen als Transporter. Wenn dieser allerdings zu klein ist, dann baue dir selber einen aus dem Deckel einer Spraydose.
Du knetest also deinen normalen Haken in die Pastekugel ein und legst sie dann in den Transporter. Nun schiebst du die Rute vorsichtig zur Angelstelle hinaus und drehst sie leicht, so dass die Pastekugel mit eingebackenem Haken drin ins Wasser fällt. Auf diese Weise rutscht der Haken nicht heraus, denn es wird ja keine Zugkraft an der Schnur aufgebracht.
Hast du die Wassertiefe ordentlich ausgelotet, dann liegt die Kugel genau auf dem Grund. Je tiefer das Wasser ist, desto höher ist der Wasserdruck, der die Paste um den Haken presst. Du kannst jetzt sogar die Montage leicht vom Grund anheben (aber nur wenige cm), ohne dass sich die Paste vom Haken löst und sie dann leicht versetzen, wenn die Stelle nicht ganz genau getroffen wurde. Hebst du die Montage aber zu hoch oder gar über die Wasseroberfläche, um zu schauen, ob die Kugel noch dran ist, wirst du nur einen blanken Haken sehen, denn die Kugel fällt sofort ab, wenn der Wasserdruck zu gering ist. Du musst also ein wenig Vertrauen in diese Prozedur haben.
Angelpaste ist an manchen Tagen unschlagbar, so dass es durchaus lohnenswert ist, dieses Verfahren zu üben. Allerdings gibt es noch eine zweite kleine Schwierigkeit, denn du bekommst nur eine Chance, einen Anbiss mit einem Anschlag zu quittieren. Hat ein Karpfen die Paste mit seinem Rüsselmaul eingesaugt, musst du sofort reagieren, sonst hast du einen Fehlbiss und die Paste ist im Bauch des Fisches verschwunden. Aber auch das sollte dich nicht abschrecken, denn die Vorteile sind manchmal viel größer als die Schwierigkeiten. Und es wird Tage geben, an denen du der Karpfenkönig bist, wenn andere mit ihren Boilies leer ausgehen.
4.6 Besonderheiten eines Karpfenswims
Zum Schluss gebe ich dir noch einen Tipp, der je nach Untergrundbeschaffenheit sehr wichtig sein kann. Karpfen haben die Eigenart, mit ihren Flossenbewegungen beim Fressen den Gewässerboden aufzuwirbeln. Wenn du mit der Kopfrute präzise über mehrere Stunden auf der selben Stelle angelst und dort auch nach jedem Einwurf die losen Köder herunterrieseln, dann werden die Karpfen an dieser Stelle eine kleine Vertiefung schaffen, die ein paar cm betragen kann. Dadurch stimmt erstens deine Angeltiefe nicht mehr, denn der Köder schwebt über dem Grund. Scheue Karpfen macht das misstrauisch.
Manchmal bekommst du auch plötzlich Hänger, denn auf dem Gewässergrund liegen häufig kleine Zweige, die im Schlamm halb vergraben sind und die du beim Loten nicht aufspüren konntest. Durch das Aufwirbeln werden diese Zweige jetzt wieder freigelegt und der Haken kann sich leichter darin verfangen. Aus diesem Grunde rate ich dir, die Angelstelle während des Angelns leicht zu versetzen, wenn du Hänger hast oder sie neu auszuloten und die Montage wieder dead depth einzustellen.